Quickborn/Hamburg. 18-Jähriger verunglückt auf der Autobahn. Dann kommt es zu einer Verkettung tragischer Umstände. Weiterer Unfall in Höhe Hausbruch.

Polizeisprecher Sönke Petersen nennt es eine "Verkettung äußerst unglücklicher und tragischer Umstände": Ein zu hohes Fahrtempo in Verbindung mit Glätte führte am Ostermontag auf der A7 bei Quickborn zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem Todesopfer und zehn größtenteils schwer Verletzten. Ein Ersthelfer wurde von einem Mercedes erfasst und starb.

Laut Polizeidirektion Neumünster begann die folgenschwere Kollision gegen 18.30 Uhr mit einem jungen Fahrer, der zu schnell auf der glatten Autobahn in Richtung Norden unterwegs war. Offenbar löste ein plötzlicher Hagelschauer eine Kettenreaktion aus: Der 18-Jährige verlor die Kontrolle über sein Auto und schleuderte in Höhe der Raststätte Holmmoor erst in die Mittelschutzplanke, um dann rechts auf dem Grünstreifen zum Stehen zu kommen. Er selbst sei dabei nicht verletzt worden, sein 17 Jahre alter Beifahrer erlitt dagegen leichte Verletzungen.

Ersthelfer nach Unfall auf der A7 von Auto erfasst

Vier weitere Autofahrer, die den Unfall beobachtet hatten, hielten hinter der Unfallstelle an. Unter ihnen auch ein 64 Jahre alter Mann, der seinen Wagen auf dem Standstreifen stoppte und den Verunglückten zu Hilfe eilen wollte. "Der Ersthelfer lief laut Zeugen als erster vorsichtig hinter der Leitplanke zum Unfallort", sagte Petersen dem Abendblatt.

Doch als die Planke endete und der Mann ungeschützt am Fahrbahnrand stand, verlor die 26 Jahre alte Fahrerin eines AMG Mercedes die Kontrolle über ihren Wagen und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. "Der Mercedes schleuderte gegen den 64-jährigen Ersthelfer und dann weiter gegen die abgestellten Fahrzeuge der übrigen Helfer auf dem Standstreifen", so Petersen. Angerückte Beamte des Polizeireviers Norderstedt versuchten, den Mann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu reanimieren. Doch der Mann starb noch am Unfallort. Auch die Mercedes-Fahrerin war laut Polizei zu schnell unterwegs.

Die 26-Jährige sowie ihre drei Mitfahrer – darunter ein erst ein Monate altes Baby – seien schwer verletzt worden. Es bestehe bei ihnen aber keine Lebensgefahr. Die Verletzten kamen mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser.

A7 nach Unfall in Richtung Norden voll gesperrt

Neben dem Todesopfer seien neun Menschen schwer verletzt worden, eine Person leicht, sagte Christian Mandel, Sprecher der Rettungsleitstelle. "Beim Eintreffen der Einsatzkräfte waren die Fahrzeuge auf einer Strecke von 80 bis 100 Metern verteilt", so Mandel weiter.

Neben zahlreichen Beamten des Autobahnreviers Neumünster und umliegender Polizeiwachen seien diverse Rettungswagen der Feuerwehr und ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Die Autobahn war in Richtung Norden voll gesperrt, der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Schnelsen-Nord abgeleitet.

Weiterer Verkehrsunfall am Ostermontag auf der A7

Bereits am Ostermontagmorgen kam es auf der A7 zwischen den Anschlussstellen Hausbruch und Waltershof zu einem Verkehrsunfall mit einem Lkw. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kam der Sattelzug im Baustellenbereich aus noch ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr auf eine provisorische Leitplanke. Erst nach 200 Metern kam der 40-Tonner zum Stehen.

Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt, die umfangreichen Aufräumarbeiten dauerten jedoch bis in den Nachmittag hinein an. Die A7 musste in Höhe der Unfallstelle in Richtung Norden bis etwa 16.30 Uhr gesperrt werden.

Karambolage mit sieben Verletzten auf der A24

Nur wenige Stunden zuvor ist es auch auf der A24 östlich von Hamburg zu einem Unfall mit mehreren Autos gekommen. Sieben Menschen wurden auf der Autobahn bei Schwarzenbek verletzt. Mehrere Personen mussten aus ihren Pkw befreit werden, teilte die Feuerwehr mit. Ob auch dort Glätte eine Rolle bei der Unfallursache spielte, ist noch unklar.