Kreis Pinneberg. Neue Hüfte, Arthrose, Sportverletzungen: Ein neuer Chefarzt bei den Regio Kliniken will das Niveau bei schmerzlosen OPs anheben.

Die medizinische Versorgung im Kreis Pinneberg wird um ein Spezialgebiet erweitert. Es hilft vor allem Menschen, die sich beim Sport verletzt haben, schwer gestürzt sind oder über Arthrose, Knorpelschäden oder Kreuzband- sowie Meniskusrisse klagen. Auch wer neue Hüft-, Knie- oder Schultergelenke benötige, könne nun bei den Regio Kliniken noch besser und professioneller behandelt werden, so das Unternehmen.

Denn mit Professor Justus Gille habe der Klinikbetrieb mit Sitz in Elmshorn jetzt einen Fachmann auf diesem Gebiet anwerben können. Gille besitze die Erfahrung von mehr als 1000 Operationen auf diesem Spezialgebiet. Er war zuvor am Universitätsklinikum Lübeck.

Versorgungsangebot wird ausgebaut

„Durch die Spezialisierung und die Erfahrungswerte von Prof. Dr. Gille erhält unsere Klinik mit ihm als neuem Chefarzt für Allgemeine Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin eine besondere gelenkchirurgische Expertise“, sagt Gundolf Thurm, Geschäftsführer der Regio Kliniken. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Versorgungsangebot nun ausbauen und der Bevölkerung auf hohem medizinischem Niveau wohnortnah anbieten können.“

Der neue Chefarzt hat Unfallchirurgie von der Pike auf gelernt. Bis 2007 war der gebürtige Hannoveraner bereits als Oberarzt im inzwischen geschlossenen Krankenhaus in Wedel beschäftigt, bevor er beim UKSH seine medizinische Karriere fortsetzte und sich im Fachgebiet Arthrose und Gelenkspiegelungen auf Gelenkoperationen aller Art spezialisierte. So ist Gille zertifizierter Knorpelspezialist und Kniechirurg. Für ein von ihm entwickeltes, innovatives Verfahren der Knorpelersatztherapie hat der Mediziner 2011 den Herbert-Lauterbach-Forschungspreis bekommen.

Chef verspricht: „Medizinisch höchstes Niveau“

Gille verspricht den betroffenen Patienten in den beiden Kliniken in Pinneberg und Elmshorn jetzt Linderung ihrer Beschwerden „auf medizinisch höchstem Niveau“. Zu seinem Team im Orthopädisch-Traumatologischen Zentrum der Regio Kliniken, das neben der Allgemeinen Orthopädie auch die Unfallchirurgie sowie die Wirbelsäulen-, Hand-, Fuß und Mikrochirurgie umfasst, zählen 32 Ärztinnen und Ärzte.

Früher seien gerade bei Sportverletzungen wie Meniskusschäden am Knie große Schnitte am Gewebe notwendig gewesen, sagt Gille. Mit der Schlüsselloch-Methode würden diese Eingriffe heute minimalinvasiv gemacht, was zu weniger Gelenkverschleiß führe und auch einen Großteil des Meniskus erhalten könne, erklärt der Chefarzt.

„Winzige Hautschnitte genügen. Dadurch kommt der Patient nach der OP viel schneller wieder auf die Beine und meist schon nach wenigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus.“ Nach einer OP am Kreuzband in der Regel nach ein bis zwei Tagen, nach einer Knieprothesen-OP nach etwa fünf Tagen.

Operiert wird mit 3-D-Technik

In bestimmten Fällen seien auch ambulante Operationen möglich. „Wer fit ist, kann wieder los“, so die Aussicht. Die Chirurgen würden dabei modernste Spezialkameras mit 3D-Technik anwenden. Die Bilder vom inneren Gelenk werden damit stark vergrößert. Auch das Gebiet des Gelenkersatzes wird jetzt bei den Regio Kliniken zum Schwerpunkt. Ob es um künstliche Gelenke geht, Gelenke überkront oder endoprothetisch versorgt werden sollen – „wir bieten jetzt alles aus einer Hand an“, sagt der neue Chefarzt. Die OP in den Kliniken Elmshorn und Pinneberg verspreche den Patienten eine „effiziente und schmerzlose Wiederherstellung der Gelenkfunktion und eine schnelle Wiedereingliederung in Alltag, Beruf und Sport.“

Zwei Millionen Verletzte – jedes Jahr

An Betroffenen mangelt es nicht. Jedes Jahr verletzen sich rund zwei Millionen Menschen beim Sport, im Verein oder in der Schule – jeder 20. Sportler. Das betreffe sowohl Fußball als auch Handball oder Volleyball. Besonders risikobehaftet seien Luft-, Rad- und Motorsport. Hinzu kommen rund 900.000 Arbeits- und 260.000 Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Mit am häufigsten betroffenen sind dabei neben Kopfverletzungen das Knie und das Sprunggelenk, weiß Professor Gille.

Über Arthrose, also eine Schädigung des Gelenkknorpels, die sich nicht von selbst wieder reparieren kann, klagen bundesweit fünf Millionen Menschen. „Das ist die häufigste Gelenkerkrankung“, sagt der Chefarzt. Hinzu kommen jährlich 300.000 Menschen in Deutschland, die mit einer Hüftprothese versorgt werden. Weitere 180.000 bekommen eine Knieprothese.

Und je älter die Leute werden, desto größer ist für viele die Gefahr zu stürzen. Allein 400.000 ältere Menschen brechen sich jedes Jahr Unterarm, Hüfte oder Wirbelknochen bei Stürzen oder durch Ermüdungsbrüche.

Professor Gille und sein Team arbeiten eng mit den niedergelassenen Ärzten und Medizinischen Versorgungszentren in der Region zusammen. So können die Patienten mit einer Überweisung ihres Hausarztes oder Orthopäden direkt mit der Fachabteilung bei den Regio Kliniken einen Sprechstundentermin vereinbaren. Darin wird ausführlich abgeklärt und mit dem Patienten besprochen, ob und in welchem Umfang eine Gelenk-OP nötig und sinnvoll sei. Für das Klinikum Elmshorn lautet diese Telefonnummer: 04121/79 83 21 und für das Klinikum Pinneberg: 04101/21 72 44.