Kreis Pinneberg. Auf eine Bandansage folgt meist ein englischsprachiger Krimineller. Darum rät die Polizei, keine Daten herauszugeben.

Sie geben sich am Telefon als Mitarbeiter von Europol oder Interpol aus: Das ist eine neue Betrugsmasche von Kriminellen, die nun auch den Kreis Pinneberg erreicht hat. Nach Polizeiangaben gab es solche Delikte in Schenefeld und Barmstedt, die nach einem ähnlichen Schema abliefen.

So meldete sich ein Mann, der Englisch mit indischem Akzent sprach, bei einer 35-Jährigen aus Schenefeld und behauptete, ein Mitarbeiter von Europol zu sein. Auf seine Nachfrage sagte die Angerufene ihren Namen, ihre Postleitzahl und ihre Ausweisnummer. Als der Anrufer nach dem Online-Banking und dem Amazon-Konto fragte, wurde die Schenefelderin misstrauisch und erzählte ihm Quatsch. Nachdem sie sich mit der wahren Polizei in Verbindung setzen wollte, drohte ihr der Anrufer mit Verhaftung, wenn sie auflegen sollte. Die 35-Jährige beendete das Gespräch und erstattete Strafanzeige.

Auch eine 32-jährige Schenefelderin erhielt einen solchen Anruf. Sie wurde durch die englischsprachige Bandansage aufgefordert die „1“ zu drücken, um sich mit dem „Police Department“ verbinden zu lassen. Der dortige Mitarbeiter mit dem Namen „David Callum“ fragte Daten wie Name, Adresse, Bank und Beruf ab und beendete schließlich das Gespräch. Auch in Barmstedt meldete sich ein angeblicher Beamter von Interpol. Dort traf es eine 30-Jährige und einen 37-Jährigen.

Nach Angaben des LKA täuschen die Täter häufig Datenmissbrauch als Grund für ihren Anruf vor. Mittels sogenanntem Call-ID-Spoofing werde eine deutsche Mobilfunknummer vorgetäuscht. Auf eine Bandansage folgt die Aufforderung, die Taste „1“ zu drücken. Im Anschluss melden sich „Sachbearbeiter“ auf Englisch, teils mit indischem Akzent.

Die Polizei rät, nicht auf solche Anrufe zu reagieren, keine persönlichen Daten zu nennen oder den Anweisungen zu folgen. Infos im Netz: www.polizei-praevention.de/aktuelles/anrufe-von-angeblich-europol-oder-interpol.html.