Norderstedt. Vertreter Norderstedter Firmen treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Konkrete Projekte werden entwickelt und umgesetzt.

Energieeffizienz spart Unternehmen Kosten, sie senkt den CO₂-Ausstoß und hilft dabei, das Klima zu schonen. Das Energie-Effizienz-Netzwerk Norderstedt (EENN) macht den Weg dorthin konkret. Wie in weiteren 350 Netzwerken in ganz Deutschland, schlossen sich auch in Norderstedt bedeutende Unternehmen zusammen, um gemeinsam Projekte zum Klimaschutz zu entwickeln.

Das Ziel: Über Veränderungen und Optimierungen in ihrer Produktion oder ihrem Geschäftsalltag sollen jährlich 12.500 Megawattstunden Strom eingespart und somit 2800 Tonnen CO₂ produziert werden. Bis 2025 sollen diese Werte Jahr für Jahr eingehalten werden. Zum Vergleich: Mit 12.500 Megawattstunden Strom könnte man rechnerisch 4500 Norderstedter Haushalte ein Jahr lang versorgen.

Klimaschutz: Wie Norderstedter Top-Unternehmen CO2 einsparen

Netzwerk-Träger sind die Stadtwerke Norderstedt, beraten werden die Unternehmen HPS Hanseatic Power Solutions, Johnson & Johnson MedTech Deutschland, Jungheinrich Norderstedt, Kreyenberg, Schülke & Mayr und tesa SE unter anderem vom TÜV Rheinland, der regelmäßige Monitoringberichte zum Erfolg der umgesetzten Maßnahmen erstellt.

Beim bereits sechsten Arbeitstreffen in Norderstedt wurde jetzt die aktuellen Projekte und Fortschritte vorgestellt. Die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen trafen sich dazu beim Netzwerk-Mitglied Schülke & Mayr an der Robert-Koch-Straße. 600 der 1200 Mitarbeiter des Pharmaunternehmens arbeiten am Standort Norderstedt.

Schülke & Mayr hat mit acht Gigawattstunden im Jahr einen hohen Energieverbrauch. 40 Prozent davon gehen für den Betrieb von Geräten für Lüftung und Kältebedarf drauf. Zur Emissionsreduzierung von CO₂ setze man jetzt am Standort auf einen neuen Druckluftkompressor, der eine wesentliche Verbesserung der Energieeffizienz bedeute, mit dem willkommenen Nebeneffekt seiner hohen Wirtschaftlichkeit. Außerdem werde auf den Einsatz erneuerbarer Ressourcen geachtet. So würden beispielsweise Händedesinfektionsmittel aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

Klimaschutz: LED-Umstellung und Fotovoltaik

Bei tesa SE arbeite man unterdessen der Installation von Photovoltaik-Modulen am Standort Norderstedt, mit denen eine Stromeinsparung von bis zu 340 Megawattstunden jährlich erreicht werden könne. Herausforderungen bei der Umsetzung waren unter anderem die Statikprüfung und die mögliche Blendwirkung für den nahegelegenen Flughafen Hamburg.

Netzwerk-Mitglied Jungheinrich berichtete vom Standort Norderstedt, dass Lüftungskomponenten ausgetauscht und LED-Beleuchtung installiert wurden, in Kombination mit Deckenstrahlplatten mit kurzen Amortisationszeiten. Bei Hanseatic Power Solutions GmbH wurde die Beleuchtung in zwei Hallen und Nebenräumen ebenfalls auf LED umgestellt. Außerdem seien vier neue Ladepunkte mit dynamischem Lastmanagement installiert worden.

Klimaschutz: Blockheizkraftwerk optimiert

Mit der Umstellung auf LED-Beleuchtung will auch Johnson & Johnson Medical energieeffizienter werden. Das Einsparziel von 500 Megawattstunden soll bis 2025 erreicht sein. Die beiden städtischen Vertreter im Netzwerk, die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) und die Stadtwerke, berichteten ebenfalls von ihren Projekten.

Die EGNO hat die Beleuchtung in ihren Büroräumen mit einem Büro für Lichtplanung mit Fokus auf Energieeffizienz und Arbeitsplatzqualität umgestellt. Und die Stadtwerke optimieren das Blockheizkraftwerk Stonsdorf. Es wird jetzt jährlich 2400 Tonnen CO₂ einsparen, bei gleichzeitiger Erzeugung von 10 Gigawatt Wärme. 

Das nächste Netzwerktreffen ist für den April 2015 vorgesehen.