Norderstedt. Erhebliche Mängel: Fast 30 Prozent der Pkw fallen beim TÜV zunächst durch. Mit welchem Fahrzeug Sie die Plakette am ehesten bekommen.

Der aktuelle TÜV-Report bringt es ans Licht: Die ältesten Autos im Norden von Hamburg sind in Norderstedt und Umgebung unterwegs: Das Fahrzeugalter liegt nach Angaben des TÜV Nord bei 11,8 Jahren. Zum Vergleich: Im Nachbarkreis Pinneberg liegt das Durchschnittsalter bei nur 10,5 Jahren.

Die Zahlen ergeben sich aus der statistischen Aufarbeitung aller Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 250 TÜV-Nord-Stationen und in mehr als 10.000 TÜV-Partnerwerkstätten von Juni 2023 bis Juni 2024 durchgeführt worden sind.

TÜV-Report: 70 Prozent der Autofahrer erhalten sofort die begehrte Plakette

Die gute Nachricht, die sich ebenfalls aus der Jahresstatistik ablesen lässt: Obwohl die Autos im Schnitt recht alt sind, ist die Quote der Fahrzeuge ohne Mängel bei den vom TÜV Nord durchgeführten Hauptuntersuchungen (HU) am Hans-Böckler-Ring im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Demnach waren 56,8 Prozent (+0,3 Prozent zum Vorjahr) aller Pkw ganz ohne Mängel, und bei 13,2 Prozent wurden während der HU geringe Mängel gefunden.

Unterm Strich bekamen also 70 Prozent der Autofahrer und -fahrerinnen auf Anhieb die begehrte TÜV-Plakette. Im Kreis Pinneberg waren es sogar 73,2 Prozent. „Trotz des weiter steigenden Durchschnittsalters der Fahrzeuge stellen wir erfreulicherweise keinen Zuwachs bei den Mängelquoten fest“, fasst Paul Czechanowski, Stationsleiter in Norderstedt, die aktuelle Lage zusammen. „Die regelmäßige Hauptuntersuchung bleibt entscheidend, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Mängel frühzeitig aufzudecken“, betont der Auto-Experte.

TÜV in Norderstedt: Viele Autos weisen schwerwiegende Mängel auf

Zur Wahrheit gehört aber auch: In Norderstedt weist nach wie vor deutlich mehr als jedes vierte Fahrzeug (29,9 Prozent) so schwerwiegende Mängel auf, dass es erst repariert werden muss, ehe der TÜV die Plakette rausrückt (im Kreis Pinneberg sind es nur 25,5 Prozent). Die Zahl der verkehrsunsicheren Fahrzeuge, die sofort stillgelegt werden müssen, liegt mit 0,07 Prozent dagegen weiterhin auf „erfreulich niedrigem Niveau“, heißt es weiter im aktuellen TÜV-Report.

Kurzum: Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Nach den aktuellen Zahlen finden sich bei der ersten HU bei 6,2 Prozent der drei Jahre alten Autos erhebliche Mängel – im Alter von fünf Jahren sind es bereits über 9,1 Prozent.

Und die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 44.097 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 65.987 Kilometern.

TÜV-Report: Auf der sicheren Seite mit dem Honda Jazz

Als das Auto mit den geringsten Mängeln aller Altersklassen im gesamten TÜV-Report 2025 wird im Übrigen der Honda Jazz gelistet. Auf den weiteren Plätzen folgt zweimal der Volkswagen-Konzern mit dem VW Golf Sportsvan und der Q2 der Konzerntochter Audi. Schlusslicht ist das Model 3 von Tesla. „Generell landen jedoch viele E-Autos in der Gesamtbewertung in den Top 50: darunter unter anderem der e-Golf von Volkswagen, der Hyundai Kona Elektro, der Mini Cooper SE sowie der ID.3“, heißt es im TÜV-Bericht.

Zum Schluss ein wichtiger Hinweis des Technischen Überwachungs-Vereins: Wer zurzeit noch mit einer grünen Plakette unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Denn mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Grün auf Orange. So ist zum Beispiel für die Polizei direkt farblich erkennbar, wenn der HU-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Den TÜV-Report gibt es an jeder TÜV-Station und im Zeitschriftenhandel für 5,90 Euro. Weitere Informationen zur Studie gibt es hier.