Norderstedt. Ab Dezember sollten die Busse zwischen Norderstedt und Bad Segeberg alle halbe Stunde fahren. Doch daraus wird nichts. Die Gründe.
Sie ist die wichtigste Buslinie im Kreis Segeberg: die Linie 7550 zwischen Norderstedt und der Kreishauptstadt Bad Segeberg. Täglich wird sie von Tausenden Pendlern genutzt. Für die vielen Ortschaften entlang der Bundesstraße 432 ist sie die unverzichtbare Anbindung in Richtung Hamburg. Für all diese Nutzerinnen und Nutzer wird eine riesige Enttäuschung sein, dass die seit Monaten versprochene Taktverdichtung bis Ende 2024 nicht kommen wird.
Derzeit fahren die Busse werktags jede Stunde ab, abgesehen von einem Zeitfenster zwischen 5 und 7.25 Uhr, in dem die Busse im Halbstundentakt unterwegs sind. Sonntags kommt nur alle zwei Stunden ein Bus. Im März 2023 hatte der Kreistag in Bad Segeberg beschlossen, dass die Busse auf der Linie 7550 künftig generell alle 30 Minuten fahren sollen, sonntags stündlich. Geplante Umsetzung war der Fahrplanwechsel im Dezember 2023. Kosten: Knapp eine Million Euro.
Buslinie 7550: Taktverdichtung wurde erneut abgesagt
Doch daraus wurde nichts. Denn die Personalprobleme des Linien-Betreibers Autokraft machten es unmöglich. Keine Busfahrer, keine Taktverdichtung. Stattdessen das Versprechen, dass der 30-Minuten-Takt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 möglich gemacht werden soll.
Doch das war wohl nur ein frommer Wunsch. Denn die Personalprobleme lösten sich nicht in Luft auf. Sie verstärkten sich sogar noch. „Das Problem ist groß und nimmt weiter zu“, sagte schon damals Claudius Mozer, Geschäftsführer der SVG Südwestholstein ÖPNV-Verwaltungsgemeinschaft, die den Busverkehr in den Kreisen Segeberg, Pinneberg und Dithmarschen organisiert.
Busunternehmen Autokraft fehlt das Personal
Nicht völlig überraschend musste Mozer nun im Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz des Kreistages erneut die Taktverdichtung auf der 7550 absagen. Personelle Engpässe würden dazu führen, dass die Umsetzung weiterhin zurückgestellt werde. „Zwar verbessert sich die personelle Situation sukzessive, jedoch kann eine verlässlich-stabile Erbringung insbesondere zusätzlicher ÖPNV-Leistung noch nicht wieder garantiert werden“, teilte Mozer der Politik mit.
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Dass die Kreisverwaltung nun die eine Million Euro für die Taktverdichtung erneut nicht an die Autokraft überweisen müsse, stehe, so heißt es im Ausschuss, „im Einklang mit der Haushaltskonsolidierung“. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Kreistag betont, dass die Maßnahme beschlossen sei und kassenwirksam werde, sobald Autokraft genügend Menschen hinter die Steuer ihrer Busse bekommt. Wann das sein wird – unbekannt.
Gute Nachrichten für den ÖPNV in Norderstedt gibt es aber auch. Die Linie 492 von Glashütte, über den ZOB und den Glashütter Damm bis zur U-Bahnhaltestelle Garstedt wird wie geplant von Dezember an mit Elektrokleinbussen bedient. Und zwar immer im 20-Minuten-Takt, montags bis freitags von 5 bis 24 Uhr, sonnabends zwischen 7 und 24 Uhr und sonntags von 9 bis 24 Uhr. Die personelle Situation des Betreibers VHH sei nicht vergleichbar dramatisch wie die bei der Autokraft“, teilte Mozer mit.