Kiel. Verwirrte Kanadagans „Lukas“ durchwühlte in Kiel eine Küche. Frau schloss sich aus Angst vor ihrer Katze in einem Zimmer ein.

Gleich zwei tierische Einsätze haben Beamte der Polizei in Kiel am Wochenende beschäftigt: In der Innenstadt verirrte sich eine Kanadagans und wurde dann zum tierischen Einbrecher in eine Wohnung. Außerdem meldete sich über den Notruf 110 eine Frau, die von ihrer Katze angegriffen wurde. Die Anruferin hatte sich aus Furcht vor dem Tier in ein Zimmer eingeschlossen.

Die desorientierte Gans erhielt von der Polizei den Namen „Lukas“. Wäre die Gans eine Ente gewesen, hätte sie vermutlich den Namen Polente bekommen. Das Tier war am Sonnabend gegen 21 Uhr in die Wohnung geflogen. „Die Kanadagans hatte es sich, ganz ohne Einladung, in der Küche gemütlich gemacht und inspizierte das kulinarische Angebot“, sagte Polizeisprecherin Stephanie Lage. „Dabei blieb leider kein Topf auf dem anderen.“

Polizei in Kiel tierisch im Einsatz: Wirre Gans und eine aggressive Katze

Die Polizisten versuchten, zunächst ohne Erfolg, „Lukas“ einzufangen. „Nach einer kurzen, aber spannenden Verfolgungsjagd durch die Wohnung – die Gans erwies dabei erstaunliche Wendigkeit – konnte das tierische Abenteuer beendet werden“, sagte die Polizeisprecherin. Eine Polizeibeamtin fing das Tier behutsam ein und wickelte es in eine Decke.

Danach wurde „Lukas“ wieder ausgesetzt und wohlbehalten in ihr natürliches Umfeld am Kleinen Kiel, einem Gewässer am Rathaus, entlassen. Damit war ihre Erkundungstour fürs Erste beendet. „Die Wohnungsmieter nahmen das unerwartete Gänse-Dinner mit Humor und haben die Situation mit einem Augenzwinkern aufgenommen. Wir hoffen, dass Lukas sich künftig auf die freie Natur beschränkt“, teilte die Polizei mit.

Auch die Nachbarn schreckten vor der Katze zurück

Aggressiver als „Lukas“ führte sich eine Katze auf, die ihre eigene Besitzerin attackierte. Der Notruf erreichte die Polizei am Sonntag aus einem Zimmer, in dem sich die Frau vor lauter Angst vor Angriffen eingeschlossen hatte. Vor dem Eintreffen der Polizei hatten bereits Nachbarn versucht, der Katzenbesitzerin zu helfen, doch auch sie schreckten vor dem aggressiven Haustier zurück.

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Die Polizisten griffen schließlich gemeinsam mit der Feuerwehr durch. Sie setzten Pfefferspray ein und konnten die Katze einfangen. „Diese wurde im Anschluss in die Obhut des Tierheims übergeben, und der Besitzerin ist es wieder möglich, sich frei in ihrer Wohnung zu bewegen“, teilte die Polizei mit.

Den Grund für den Ausnahmezustand der Katze hat die Polizei nicht herausgefunden. „Nach der ganzen Aufregung sind jedoch sowohl Tier als auch Mensch wohlauf“, hieß es.