Norderstedt. Dana Marquardt stand schon als Siebenjährige in der Nordkurve des Volksparkstadions. Warum sie sich beim HSV so wohlfühlt.

An diesem Sonnabend streben die Fußballfrauen des Hamburger SV gegen den SV Meppen (14 Uhr, Sportpark Eimsbüttel, Hagenbeckstraße) den dritten Saisonsieg in der 2. Bundesliga an. Und Dana Marquardt will wieder ins Tor treffen. Wie bei ihrem 3:1 am zweiten Spieltag bei der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt (Endstand 4:1). Wobei sich ihre Aufgabe als Sturmspitze beim Aufsteiger HSV, die sie dort seit dieser Saison ausfüllt, nicht nur aufs Toreschießen beschränkt.

„Mit meiner Körperlichkeit kann ich dem Team vorne helfen. Ich versuche, durch meine Laufwege Räume für meine Mitspielerinnen freizuziehen und auch im Kopfballspiel gefährlich zu werden“, sagt die 1,76 Meter große Marquardt. Sie gehört zu den Spielerinnen beim HSV, die schon Zweitligaerfahrung vorweisen können. Vom Sommer 2020 bis zum Januar 2023 lief sie für den aktuellen Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg auf.

HSV: Sturmspitze Dana Marquardt war in Henstedt-Ulzburg Mittelfeldspielerin

Dort war sie aufgrund ihres Spielverständnisses auf der Achterposition im Mittelfeld zu finden. Mit ihrer Mannschaft stieg sie in der Saison 2021/2022 aber nach einem Jahr in der 2. Bundesliga wieder in die Regionalliga Nord ab. „Die Zeit beim SVHU war sehr prägend für mich. Daraus kann ich jetzt viel schöpfen und meinen jungen Teamkolleginnen viele Tipps geben, wie es im Bundesligabereich auf dem Feld zugeht. Es geht nicht nur darum, schön zu spielen. Du kannst Partien in der 2. Bundesliga auch mal schmutzig gewinnen“, sagt sie.

In Henstedt-Ulzburg fehlten die strukturellen Voraussetzungen, um dauerhaft im Profibereich dabei zu sein. Deshalb wechselte sie im Januar dieses Jahres zu ihrem Traumverein HSV, dessen Spiele sie schon als Siebenjährige auf der Nordtribüne im Volksparkstadion verfolgte. „Das Konzept des HSV hat mich total überzeugt. Die Ambitionen sind groß. Und die Chance, diese umzusetzen, ist auf jeden Fall da“, sagt sie.

Ex-Trainer Christian Jürss verfolgt aufmerksam Dana Maquardts Weg

Ihr Trainer beim SV Henstedt-Ulzburg, Christian Jürss (37), verfolgt Marquardts Weg immer noch aufmerksam. „Dana hat sich bei uns zu einer Leistungsträgerin entwickelt. Durch ihre Körperlichkeit und Kopfballstärke konnte sie, wenn sie emotional fokussiert war, teils sehr starke Leistungen abrufen. Ich bin gespannt, ob sie diese Fokussierung mit erhöhtem Konkurrenz- und Gegnerdruck in dieser Saison kontinuierlich unter Beweis stellen kann und wünsche ihr dafür das Beste“, sagt er.

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Unabhängig von Jürss’ Statement ist die „emotionale Fokussierung“ auch für Marquardt ein Thema. „Ich fühle mich beim HSV sehr wohl. Als Fan ist das schon seit der Kindheit mein Verein, und hier gehöre ich her. Unabhängig davon bin ich sehr selbstkritisch, denke viel über die Dinge nach. Ich arbeite daran, mit noch mehr Leichtigkeit auf den Platz zu gehen, um meine Stärken noch besser ausspielen zu können.“ Eine weitere gute Leistung gegen den SV Meppen wäre der nächste Schritt auf Dana Marquardts Weg...