Norderstedt. Zweitligist HSV will seinem Erstrundengegner die Grenzen aufzeigen. Voraussichtlich wird die beste Startelf aufgeboten.
Der Straßenname an der Spielstätte des ersten Pflichtspielauftritts der Fußballerinnen des Hamburger SV in der neuen Saison erinnert an Zeiten, die der Club mit dem Aufstieg ins Profilager der Zweiten Liga hinter sich gelassen hat. Die erste Runde des DFB-Pokals findet am Kuhhirtenweg beim bremischen Nord-Regionalligisten ATS Buntentor statt (So., 13 Uhr). Doch die HSV-Frauen freuen sich darauf.
„Der DFB-Pokal ist eine coole Bühne. Wir durften das schon unter anderem in Spielen gegen höherklassige Teams wie bei unserem 4:3 gegen den FSV Gütersloh und dem 0:1 gegen die SGS Essen erfahren. Da kamen wir an unsere Grenzen“, sagt der neue Trainer Marwin Bolz. „Nun sollte es so sein, dass wir Buntentor an ihre Grenzen führen und mit 100 Prozent Einsatz eine Runde weiterkommen.“
DFB-Pokal: Der Hamburger SV will sich trotz Favoritenrolle nicht schonen
Dieses Unterfangen wird ein eingespieltes Team in Angriff nehmen. Eine Handvoll Neuzugänge, nur drei Abgänge, der HSV setzt mit seinem 27er-Kader weitestgehend auf das Personal der Vorsaison. In welche Richtung die von außen betrachtet rätselhafte Entlassung des Aufstiegstrainers Lewe Timm und das Nachrücken seines Assistenten Bolz auf den Posten des Chefcoachs das Team beeinflussen wird, wird sich zeigen.
Schonung für den großen Zweitligaauftakt daheim gegen Borussia Mönchengladbach in einer Woche ist in der Partie bei Buntentor jedenfalls nicht angesagt. Eher die zweite Garde ranlassen bei der Pflichtaufgabe – dieser Überlegung erteilt Bolz eine Absage: „Es werden die Spielerinnen auflaufen, die aus unserer Sicht die größte Chance auf ein erfolgreiches Spiel bieten“, so der neue Coach.
SV Henstedt-Ulzburg empfängt Borussia Bocholt – als klare Favoritinnen
Ebenso am Sonntag, allerdings schon um 11 Uhr und zudem im heimischen Beckersbergstadion, ist Regionalligist SV Henstedt-Ulzburg gegen Borussia Bocholt klar favorisiert. Die Gegnerinnen haben unruhige Zeiten erlebt, die Mannschaft wurde nach Saisonende aus der Regionalliga West zurückgezogen.
„Die jetzige erste ist die damalige zweite Mannschaft", so SVHU-Trainer Christian Jürss. Und nun nur noch ein Oberligist. „Wir haben den Anspruch, das Spiel zu gewinnen“, so ist die Marschroute für Henstedt-Ulzburg, das in den letzten Jahren mehrfach gute Ergebnisse im wichtigsten deutschen Pokalwettbewerb erreicht hatte, unter anderem sogar ein Viertelfinale.
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SV Henstedt-Ulzburg: „Wir haben noch einige Aufgaben zu erledigen“
Das ungefährdete 5:1 im Landespokal-Achtelfinale gegen den SSC Hagen Ahrensburg war am vergangenen Wochenende ein vernünftiger Formcheck. „Durch die Vorbereitung sind wir ganz gut durchgekommen. In der nächsten Woche ist Ligastart, wir müssen auf die Zielgerade wechseln“, sagt Christian Jürss. „Wir haben noch einige Aufgaben zu erledigen. Und das Spiel am Sonntag gegen Bocholt gehört dazu.“
Ob die angeschlagenen Stammkräfte Jennifer Michel und Chiara Pawelec dabei sein oder eher geschont werden für den verglichen mit Bocholt deutlich anspruchsvolleren Regionalliga-Auftakt beim FC St. Pauli (20. August, 13 Uhr), lässt Jürss offen. Ein Risiko wird er hier nicht eingehen wollen.