Norderstedt/Sydney. Wie die deutsche Co-Trainerin Britta Carlson Gruppengegner Kolumbien einschätzt – und welche Aufgaben die Wiemersdorferin hat.
Der heimliche Star des deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der WM in Australien und Neuseeland ist nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Wolle. Stürmerin Klara Bühl häkelte innerhalb weniger Stunden einen süßen Koalabären im weißen Deutschland-Trikot.
Das Maskottchen, das vom Team auf den Namen Waru (das bedeutet in etwa Feuer) getauft wurde, lugte während der ersten Gruppenpartie gegen Marokko (6:0) aus der Jacke der verletzten Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf hervor – und eroberte die Herzen von Fans und Kickerinnen im Sturm.
Frauenfußball-WM: Britta Carlson aus Wiemersdorf ist DFB-Co-Trainerin
Auch das der Wiemersdorferin Britta Carlson (45), die seit 2018 als Assistentin von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg quasi deren rechte Hand ist. „Bei uns hat immer eine Spielerin die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Waru mit auf der Bank ist und einen sehr, sehr guten Blick auf das Spielfeld hat“, sagt Carlson.
Das nächste Mal Glück bringen soll der Talisman im zweiten Vorrunden-Match in Sydney gegen Kolumbien (Sonntag, 11.30 Uhr/ARD und kostenloser Stream).
Deutschland trifft im zweiten Gruppenspiel auf Kolumbien
„Das Ergebnis, aber auch die Präsenz und Klarheit, mit der wir gegen Marokko aufgetreten sind, waren für uns extrem wichtig. Die Vorbereitung auf die WM ist ja nicht so verlaufen, wie sich das alle erhofft hatten. Wir sind uns aber dessen bewusst, dass Marokko der vermeintlich schwächste Gruppengegner war – und wir noch lange nicht bei 100 Prozent sind“, sagt Carlson.
Kolumbien habe mit vier, fünf Spielerinnen viel Qualität und wuchtiges Potenzial in der Offensive. „Da kommt sowohl physisch als auch spielerisch ein anderes Kaliber als im Auftaktmatch auf uns zu. Die Mannschaft spielt typisch südamerikanisch, robust, mit Härte, Leidenschaft und viel Herz auf dem Platz.“
Frauenfußball-WM: Britta Carlson ist am anderen Ende der Welt voll eingespannt
Zu den Aufgaben von Britta Carlson während des Turniers gehört die Gegneranalyse vor und nach den Spieltagen, die Nachbesprechung mit den Analysten des DFB sowie das gemeinsame Erarbeiten der Ergebnisse, die dann mit der Mannschaft besprochen werden.
Carlson stellt außerdem gemeinsam mit dem Trainerteam die Inhalte der Übungseinheiten zusammen. „Wir machen den Spielerinnen deutlich, was wir noch verbessern können, aber auch, wo unsere Stärken und Potenziale liegen.“
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Fehlen wird gegen Kolumbien auf jeden Fall Linksverteidigerin Felicitas Rauch, die sich das rechte Knie verstaucht hat – aber Waru wird mit hundertprozentiger Sicherheit dabeisein. Und einen sehr, sehr guten Blick auf das Spielfeld haben...