Das vergangene Sportjahr hatte in der Region viele Höhepunkte zu bieten. Frank Best blickt auf die Monate Januar bis Juni zurück.
JANUAR
Förderung: Das Land Schleswig-Holstein stellt für den weiteren Ausbau einer E-Sport-Infrastruktur Mittel in Höhe von 120.000 Euro bereit. Für 2022 ist zudem die Gründung von vier weiteren regionalen E-Sport-Zentren geplant. Dieses Projekt wird mit 250.000 Euro unterstützt.
Nationaler Champion: Lars Erdmann, der für den RV Germania startet, wird in Luckenwalde (Brandenburg) zum zweiten Mal nach 2020 Deutscher Meister im Radcross. Er setzt sich in der Kategorie Masters 4 (ab 60 Jahre) gegen 19 Mitstreiter durch. Seinen größten Konkurrenten, Stephen Lange (RRG Osnabrück), schüttelt der Harksheider in der letzten Runde des Rennens ab.
Kurzes Gastspiel: Für Altug Celikbilek, den Spitzenspieler des Tennisclubs an der Schirnau, sind die 110. Australian Open schon nach der ersten Runde der Qualifikation beendet. Der Türke, der erstmals in Down Under aufschlägt, muss sich trotz harter Gegenwehr dem US-Amerikaner Ernesto Escobedo in zwei Sätzen mit 4:6, 4:6 geschlagen geben.
Lohn für Trainingsfleiß: Mit Rebecca und Tabea Nissen, Benedikt Saar, Linus Fortmeier und Fynn Barthel werden gleich fünf Aktive der DLRG Norderstedt für den schleswig-holsteinischen A-Kader nominiert.
Rückzug: Die Fußballer des SSC Phoenix Kisdorf melden die Landesliga-Mannschaft vom Punktspielbetrieb ab – und präsentieren mit Dominik Fseisi den neuen Trainer für die Verbandsliga-Saison 2022/2023.
Weltrekord: Die 86 Jahre alte Christel Langbehn vom Segeberger Ruderclub schafft auf dem Ergometer 11.089 Meter in 60 Minuten.
Torhungrig: Die Drittliga-Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg starten mit einem souveränen 36:26-Heimerfolg gegen den TV Oyten aus der kurzen Winter-Wettkampfpause.
Doppeltriumph: Zum ersten Mal seit zwei Jahren finden wieder Hallen-Landesmeisterschaften der Leichtathletik-Verbände Hamburg und Schleswig-Holstein statt – allerdings ohne Zuschauer. Mittelstreckler Karl Löbe (SC Rönnau 74) sichert sich in der Altersklasse U 20 die Titel über800 und 1500 Meter.
Nominierung: Norderstedt wird 2023 bei den Special Olympics World Games für Menschen mit geistiger Behinderung eine wichtige Rolle spielen. Zwar werden die sportlichen Wettbewerbe in Berlin ausgetragen, aber die Stadt erhält als eine von 216 Kommunen den Zuschlag als „Host Town“ und ist somit Gastgeber für Athletinnen und Athleten.
Ehre, wem Ehre gebührt: Der Norderstedter Claus Witt wird vom Hamburger Judoverband für sein Lebenswerk mit dem 7. Dan ausgezeichnet. Sönke Schillig(SV Henstedt-Ulzburg) bekommt den6. Dan verliehen.
FEBRUAR
Neue Führungskraft: Christoph Blöh, bislang hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender des SC Alstertal-Langenhorn, wird als Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Frank Fröhlich Geschäftsführer des 1. SC Norderstedt.
Wegen Corona: Der Tischtennisverband Schleswig-Holstein bricht die Saison 2021/2022 der Damen und Herren, ab, die Auf- und Abstiegsregelungen bleiben unberührt.
Ab in die Sonne: Fußball-Oberligist SV Todesfelde bereitet sich im Trainingslager in Belek/Türkei auf die zweite Saisonhälfte vor. Ziel des Teams ist der Aufstieg in die Regionalliga Nord.
Trauerfall: Herbert Buchwald (Leichtathletikgemeinschaft Alsternord), 2009 Weltmeister über 10.000 Meter in der Altersklasse M 85, stirbt in Neustadt/Holstein im Alter von 98 Jahren.
Meisterstück: Die Nordliga-Tennisdamen des TC an der Schirnau steigen mit einem 6:0-Erfolg gegen den TC RW Neuenhaus in die Regionalliga Nord-Ost auf.
MÄRZ
Komplettsanierung: Nach mehr als zwei Jahren Planung und Bau steht die Beckersberg-Anlage in Henstedt-Ulzburg wieder für den Sportbetrieb zur Verfügung. Die Gesamtkosten für das Großprojekt belaufen sich auf fast 2 Millionen Euro. Der Clou: Künftig können sämtliche leichtathletischen Disziplinen im Stadion stattfinden.
Verzicht: Die Handballfrauen desSV Henstedt-Ulzburg feiern in der Gruppe A der 3. Liga mit dem 34:26 gegen die SFN Vechta ihren 13. Saisonsieg – und verkünden, dass sie nicht an der Zweitliga-Aufstiegsrunde teilnehmen werden.
Zusammenarbeit: Die Nachbarclubs Kaltenkirchener Turnerschaft undSV Henstedt-Ulzburg unterzeichnen einen Kooperationsvertrag zur Gründung einer Talentschmiede für den Jugendfußball in der Region. Der Name des neuen Vereins: JFV Südholstein.
Auszeichnung: Zweitliga-Spielerin Indra Hahn (SV Henstedt-Ulzburg) wird zu Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres gewählt und tritt damit die Nachfolge von Alina Witt (ebenfalls SVHU) an. Abwehrchefin Franziska Hilmer belegt bei der Abstimmung Platz zwei. Coach Christian Jürss schneidet ebenfalls überaus respektabel ab; er kommt bei den Trainern auf den dritten Rang.
APRIL
EM-Gold: Jule Jacobs (Altersklasse U 16/ Kategorie bis 52 Kilogramm) und Marcel Said (U 18/bis 81 Kilogramm, beide vom Norderstedter Verein Kodokan) werden in Iraklion auf der Mittelmeerinsel Kreta Europameister.
Gut zu Fuß: Die Nachwuchstalente des SC Rönnau 74 sichern sich bei den Straßenlauf-Landesmeisterschaften in Kiel fünf Titel.
Präzise Sprünge: Nach zweijähriger Corona-Pause präsentieren sich die Doppelmini-Trampolinturnerinnen und -turner des Norderstedter SV bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg in Topform. Marvin Brodowski, Imani Saprautzki sowie das Team mit Hannes König, Leon Bartz, Ismail Compaoré und Imani Saprautzki (Kategorie 15 Jahre und älter)holen Gold.
Fernsehtauglich: Im Edmund-Plambeck-Stadion von Eintracht Norderstedt an der Ochsenzoller Straße wird die modernisierte Flutlichtanlage – die Hochleistungslampen liefern 805 Lux und erfüllen somit die Bedingungen für TV-Übertragungen – eingeweiht. Das mäßige Punktspiel der Regionalliga-Fußballer gegen denSSV Jeddeloh, das mit einem torlosen Unentschieden endet, passt allerdings nicht zur strahlenden Premiere.
Ausstellung: Auf 20 Stellwänden dokumentieren 230 vom pensionierten Oberstudienrat Bernd Passoth zusammengestellte Artikel aus dem Archiv des Hamburger Abendblatts im Rathaus 50 Jahre Sportgeschichte in Norderstedt.
MAI
Comeback: Die Corona-Pause ist Vergangenheit, 1363 Aktive nehmen an der32. Auflage des Kaltenkirchener Stadtlaufs teil. 2023 soll an der 2000er-Marke geschnuppert werden.
Pokalgewinner: Die Oberliga-Basketballer des 1. SC Norderstedt nutzen ihren Heimvorteil und gewinnen das schleswig-holsteinische Final Four in der Moorbekhalle.
Siegesserie: Mit elf Punktspielerfolgen hintereinander machen die Handballfrauen der SG Todesfelde/Leezen überraschend den Aufstieg in die 3. Liga perfekt.
Silberne Ehrennadel: Der Hamburger Basketball-Verband zeichnet TuRa Harksheides Abteilungsleiter und Chefcoach Mohammed Atya aus.
Bitteres Aus: Die Fußballer von Eintracht Norderstedt scheitern im Halbfinale des Hamburger Lotto-Pokals trotz Überlegenheit mit 0:2 am Regionalliga-Staffelgefährten FC Teutonia 05 Ottensen.
Bitterer Abstieg: Die Handballer desHT Norderstedt verpassen durch ein 19:19-Unentschieden beim TV Fischbek den Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein.
Medaillenregen: Die Aktiven des Norderstedter Vereins Kodokan erkämpfen sich bei der Ju-Jutsu-DM in Waghäusel zehn nationale Meistertitel – und gewinnen außerdem die Clubwertung.
Volksfestatmosphäre: Fast 1800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgen bei „HU läuft“ in Henstedt-Ulzburg für einen gelungen Re-Start der Großveranstaltung, die in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
Herzschlagfinale: Die klar favorisierten Oberliga-Fußballer des SV Todesfelde gewinnen das Kreispokal-Endspiel gegen Landesligist SV Henstedt-Ulzburg nur knapp mit 6:4 nach Verlängerung.
Unbezwingbar: Die Fußballfrauen des Hamburger SV werden ohne Niederlage Meister in der Regionalliga Nord.
JUNI
Beförderung: Fußball-Schiedsrichter Luca Jürgensen (Eintracht Norderstedt) steigt in die 3. Liga auf und darf somit künftig Partien im Profibereich leiten.
Lob: Am 24. Norderstedter Stadtlauf, der sich in deutlich abgespeckter Form und mit einer komplett neuen Strecke präsentiert, nehmen zwar nur 509 Aktive teil – aber das vom SV Friedrichsgabe ausgerichtete Event kommt bei diesen gut an.
Gut gemacht: Der Deutsche Ju-Jutsu Verband ehrt Trainer Stefan Jacobs (Kodokan) für dessen große Verdienste um die Kampfsportart mit dem 8. Dan.
Aufstieg verfehlt: Die Oberliga-Fußballer des SV Todesfelde, die U-19-Mannschaft von Eintracht Norderstedt und auch die Regionalliga-Frauen des Hamburger SV verpassen den angestrebten Sprung in die nächsthöheren Klassen.