Garbsen. Im Spiel beim TSV Havelse fehlt es in allen Bereichen. Was Trainer Olufemi Smith versuchte und was er nun fordert.

Regionalligist Eintracht Norderstedt hat den fünften Auswärtssieg in Folge klar verpasst. Beim TSV Havelse kassierten die Garstedter Fußballer eine verdiente 0:2 (0:2)-Niederlage. Trainer Olufemi Smith hatte bereits vor dem Spiel gemahnt, das geschichtsträchtige 1:0 beim Tabellenführer VfB Lübeck abzuhaken und sich voll auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren.

Diese Warnung galt für ein personell auf drei und inhaltlich auf vier Positionen verändertes Team. Yannik Nuxoll ersetzte in der Innenverteidigung nach überwundenen Muskelproblemen Fabian Grau (leichte Gehirnerschütterung). Der wieder gesunde Topscorer Elias Saad rückte ins rechte offensive Mittelfeld, Kapitän Juri Marxen von dort für den erkrankten Marc Bölter auf die Sechs. Im Sturmzentrum durfte Cemal Sezer für Jan Lüneburg ran.

Eintracht Norderstedt: Herber Dämpfer für die Auswärts-Spezialisten

Doch von Beginn an konnte die Eintracht nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen. Aggressiv im Zweikampf kaufte ihr der TSV Havelse, von Smith vorher als „die Mannschaft der Stunde betitelt“, den Schneid ab. Und ließ es gleich klingeln. Einen Angriff der Havelser konnten die Gäste nicht richtig abwehren und Yannik Jaeschke durfte aus kurzer Distanz zum 1:0 einschießen (11.). Kurz darauf wischte Eintrachts Keeper Lars Huxsohl einen Kopfball der Gastgeber gerade noch über die Latte (13.), Jaeschke hatte ebenfalls das 2:0 schon früh auf dem Fuß (18.).

Nach zwanzig Minuten fand die Eintracht phasenweise in die Partie, generierte aber zunächst überhaupt keine Torchancen. Die hatten weiterhin die Gastgeber. Huxsohl verhinderte mit einer weiteren bärenstarken Reaktion gegen Julius Langfeld den zweiten Treffer (31.). Vier Minuten später war er jedoch machtlos. Jaeschke wurde mit einem langen Ball prima in Szene gesetzt und vollendete selbstbewusst per Volleyabnahme zum 2:0 (35.).

Zur Pause wechselte Smith. Nuxoll musste wieder raus, Rico Bork kam für ihn und ordnete sich auf der Sechs ein. Marxen spielte dafür nun Rechtsverteidiger, Tjark Hildebrandt rückte von rechts nach innen neben Hamajak Bojadgian, der übrigens sein 100. Regionalligaspiel für die Eintracht bestritt. Es sollte für ihn und seine Kollegen aber weiterhin keine schöne Partie werden.

Kaum Torchancen für Norderstedt – Keeper Huxsohl verhindert weitere Gegentreffer

Zwar neutralisierten sich beide Mannschaften nun eher und die Eintracht verbuchte zudem mehr Ballbesitz. Gefährlich wurde sie allerdings kaum. Ein Schuss des an diesem Tage schwachen Saad landete abgefälscht am Außennetz (60.), ein Abschluss von Jan Lüneburg wurde von der Torlinie gekratzt (76.). Das war es allerdings auch schon mit der an diesem Tage nicht vorhandenen offensiven Herrlichkeit der Eintracht.

In den Schlussminuten verhinderte Keeper Huxsohl, der als einziger Spieler eine extrem gute Leistung zeigte, sogar noch eine deutlich höhere Niederlage. Gleich dreimal, gegen Marko Ilic (86., 90.) und gegen Amoro Diedhiou (88.), verhinderte er das 0:3. Der verdiente Sieg des TSV Havelse stand allerdings kurze Zeit später mit dem Abpfiff fest.

Trainer Olufemi Smith: „Ich sehe unseren Auftritt sehr kritisch“

„Wir sind heute nicht ansatzweise dahin gekommen, was uns in der letzten Zeit stark gemacht hat. Wir waren in den Zweikämpfen nicht präsent und nicht wach und aggressiv genug, um hier etwas zu holen. Speziell die erste Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen, und ich sehe unseren Auftritt sehr kritisch. Schließlich haben wir uns eine richtig gute Ausgangslage erspielt, um in dieser Saison noch mehr zu holen. Es ist jetzt nicht alles kaputt, und es gibt nun mal kein Team, das all seine Auswärtsspiele gewinnt, aber das heute war natürlich ein herber Dämpfer für uns“, sagte Eintracht Norderstedts Trainer Olufemi Smith.

Umso stärker gefordert sei sein Team nun in den kommenden beiden Heimspielen, um einen ordentlichen Jahresabschluss hinzulegen. „Wir werden diese Niederlage gut analysieren und für uns richtig einordnen. Und dann wollen wir in unseren beiden letzten Heimspielen in diesem Jahr vor unseren Fans wieder ein anderes Gesicht zeigen“, versprach Smith.

Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Hildebrandt, Bojadgian, Nuxoll (46. Bork), Kummerfeld – Marxen (73. Brendel) – Hoppe (81. Dreca), Williams (64. Lüneburg) – Brüning, Saad (62. Choi) – Sezer.

Tore: 1:0 Yannik Jaeschke (11.), 2:0 Yannik Jaeschke (35.).

Zuschauer: 322.