Todesfelde. Oberligist SV Todesfelde ist aus dem türkischen Belek in die Heimat zurückgekehrt – und nimmt nun den Regionalliga-Aufstieg ins Visier.
Zur Begrüßung gab’s Schmuddelwetter statt Sonne. Nachdem der Jet der Corendon Airlines auf dem Flughafen Helmut Schmidt in Fuhlsbüttel gelandet war, griffen die an Bord befindlichen Oberliga-Fußballer des SV Todesfelde sofort zu wärmenden Kleidungsstücken, um sich nach der Rückkehr aus dem fünftägigen Trainingslager in Belek nicht zu erkälten.
In der für ihre Strände, Thermalbäder und Golfplätze bekannten Stadt an der südlichen Mittelmeerküste der Türkei hatte das Aufgebot von Teamchef Sven Tramm und Coach Bastian Holdorf ein umfangreiches Trainingsprogramm inklusive Freundschaftsspielen gegen die SpVgg. Ansbach aus der Bayernliga (0:1) und den TSV Buchbach (Regionalliga Bayern/1:2) abgespult. Lediglich die Stürmer Morten Liebert und Christian Jaacks, Mittelfeldakteur Christian Rave und Torhüter Lukas Benner fehlten aus beruflichen Gründen.
Top-Bedingungen im Limak Arcadia Sport Resort
Die Bedingungen im Limak Arcadia Sport Resort, wo sich in den Wintermonaten Profis und semiprofessionelle Fußballvereine aus ganz Europa die Klinke in die Hand geben, waren optimal. Das Fünf-Sterne-Hotel ließ hinsichtlich Unterkunft und Verpflegung keine Wünsche offen, die Trainingsplätze präsentierten sich in einem Top-Zustand. Und auch das Wetter spielte mit; bei Lufttemperaturen von bis zu 20 Grad und strahlend blauem Himmel herrschte fast schon sommerliche Atmosphäre.
„Davon träumt jeder Amateurfußballer“, kommentierte der Sportliche Leiter Serkan Rinal stellvertretend für den aus 41 Personen bestehenden SVT-Tross die paradiesischen Rahmenbedingungen. Der einzige, allerdings unbedeutende Wermutstropfen: Das Mittelmeer war noch so kalt, dass das Baden in der spärlichen Freizeit fast schon zur Mutprobe wurde. „Aber wir waren ja auch nicht unterwegs, um Urlaub zu machen“, so Rinal schmunzelnd.
Tolle Geste: Der Verein zahlt für 41 Personen
Den Trip in die Türkei möglich gemacht hatten die Clubverantwortlichen, die das in der Vereinsgeschichte beispiellose Unternehmen mit den Einnahmen aus dem DFB-Pokalspiel gegen den damaligen Zweitliga-Club VfL Osnabrück (0:1 am 12. September 2020) finanzierten. Davon profitierten nicht nur die Oberliga-Mannschaft und der Trainerstab, sondern auch alle anderen Mitreisenden; darunter vier Todesfelder Greenkeeper und zahlreiche weitere ehrenamtliche Helfer, die für die Sportler selbstlos einen Großteil ihrer Freizeit opfern – eine Teambuilding-Maßnahme der besonderen Art.
„Eine ganz tolle Geste“, sagte Sven Tramm, der aber nicht nur mit dem Drumherum in Belek, sondern auch mit seiner Truppe sehr zufrieden war. „Alle Jungs haben hervorragend mitgezogen, da möchte und kann ich niemanden besonders hervorheben.“
Schwerpunkte der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte, an deren Ende möglichst der Aufstieg in die Regionalliga Nord stehen soll, waren die Ballarbeit, das Verschieben der Mannschaftsteile und das Einstudieren von Standards – das Gelernte wurde in den Partien gegen Ansbach und Buchbach phasenweise schon gut umgesetzt.
Am Sonnabend wird gegen den TSV Pansdorf getestet
Welche Auswirkungen das Trainingslager auf den sportlichen Alltag in der Heimat haben wird, müssen die kommenden Wochen zeigen. Einen ersten Fingerzeig könnte es schon am Sonnabend geben; dann nämlich bestreitet der SV Todesfelde, der aktuell mit 34 Punkten die Tabelle der Oberliga Schleswig-Holstein vor dem SV Eichede (33 Zähler) anführt, um 14 Uhr auf dem B-Platz der Anlage an der Dorfstraße ein Testmatch gegen den Staffelgefährten TSV Pansdorf, gegen den es am 23. Oktober 2021 mit einem 1:2 die bislang einzige Niederlage in der Punktrunde gab. Am Dienstag, 22. Februar, läuft der SVT in Bad Segeberg auf dem Kunstrasenplatz an der Burgfeldstraße gegen Verbandsliga-Club SC Rönnau 74 auf. Anstoß: 19.30 Uhr.
Erstmals wieder um Punkte geht’s dann am Sonnabend, 26. Februar, um 16 Uhr beim stets unbequemen Oldenburger SV. Abgeschlossen wird die Vorrunde mit den Auswärtspartien gegen den SV Preußen 09 Reinfeld (Sonntag, 6. März, 14 Uhr) sowie den SV Eichede (Sonntag, 20. März, 14 Uhr). Und es ist nicht ausgeschlossen, dass erst im direkten Duell mit den Stormarnern die Entscheidung über die Meisterschaft in der Gruppe Süd fällt. So weit voraus denkt Sven Tramm indes nicht: „Bis dahin kann noch jede Menge passieren. Wir gehen eine Aufgabe nach der anderen an.“