Kreis Segeberg. Mehrere Verstöße gegen Corona-Vorgaben beim Spiel Eintracht Norderstedt gegen Teutonia 05. Inzidenz im Kreis liegt bei 4,7.

Das Fußballspiel zwischen Eintracht Norderstedt und dem FC Teutonia 05 (1:0) könnte für einige der Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion unangenehme Folgen haben.

Wie berichtet, hatte der Infektionsschutz des Kreises Segeberg während der Partie penibel kontrolliert, ob die Vorgaben eingehalten wurden. So galt während der 90 Minuten eine Maskenpflicht, zudem durfte nur gesessen werden.

Kreis leitet Verfahren gegen Fußballfans ein

Unter den Fans stießen die Regeln vielfach auf Kritik. Doch während man sich auf der Haupttribüne und der Gegengerade trotzdem daran hielt, war die Situation im Gästeblock unübersichtlicher, sodass nicht nur der Infektionsschutz, sondern auch der Ordnungsdienst und die Polizei Präsenz zeigten, der Stadionsprecher zudem mehrfach anmahnte, sich hinzusetzen und eine Maske zu benutzen.

„Dass einzelne Zuschauerinnen und Zuschauer nicht durchgängig gesessen haben, ist aus infektionsschutzrechtlicher Sicht relativ unproblematisch, solange die übrigen Maßnahmen wie das Abstandsgebot eingehalten werden. Aus unserer Sicht werden wir gegen Personen vorgehen, die die geltenden Mindestabstände wiederholt nicht eingehalten haben oder die auch nach wiederholter Aufforderung die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung nicht eingehalten haben“, sagte Kreissprecherin Sabrina Müller. „Über die Summe der Verstöße gibt der Kreis keine Auskunft. Wir können aber bestätigen, dass gegen einzelne Personen Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden.“

Größte Sportveranstaltung seit Oktober 2020

Dass der Block trotz einer entsprechenden Androhung nicht geräumt wurde, sei eine „einsatztaktische Entscheidung des Veranstalters, des Infektionsschutzes und der Polizei“ gewesen. Die schriftlich erhobenen Kontaktdaten werden laut Müller nicht für nachträgliche Ermittlungen genutzt, dies sei eine „zweckfremde Verwertung, die verboten ist“. Diese Frage war aufgekommen, da Mitarbeiter des Infektionsschutzes die Zuschauerränge fotografiert hatten.

Nun werden die Erkenntnisse der ersten größeren Sportveranstaltung seit Oktober ausgewertet. Unter anderem, ob das Konzept der personalisierten Plätze funktionierte. Müller: „Diese Veranstaltung hat erneut gezeigt, dass ein Teil der Bevölkerung nicht bereit ist, sich an notwendige Hygienemaßnahmen zu halten. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden in unsere Bemühungen einfließen, zukünftige Veranstaltungen für alle Gäste sicher zu gestalten.“

Corona: Sieben Neuinfektionen seit Freitag

Dass unterdessen der SV Todesfelde für mutmaßliche Verstöße bei den Pokalspielen gegen Heide und Flensburg eine Geldbuße erhält, wollte der Kreis weder dementieren noch bestätigen. Es seien „verschiedene Veranstaltungen bekannt, bei denen möglicherweise die geltenden Regelungen nicht umfassend eingehalten worden sind“, so Müller. Infektionsschutz und Kreisordnungsamt würden „notwendige Maßnahmen ergreifen, damit sich so etwas nicht wiederholt“. Der Verein sagte auf Nachfrage, er habe vom Kreis keine Mitteilung erhalten. Unklar ist, ob überhaupt vor Ort in Todesfelde kontrolliert wurde – dem Club ist kein mit Norderstedt vergleichbarer Einsatz der Behörden bekannt.

Im Kreis wurden seit Freitag sieben Neuinfektionen registriert (Sonnabend und Sonntag je zwei, Montag drei). Derzeit sind 42 Segebergerinnen und Segeberger infiziert, 80 befinden sich in Quarantäne. Vier Personen müssen in einem Krankenhaus versorgt werden, drei davon auf einer Intensivstation. Die Inzidenz lag am Montagmorgen bei 4,7. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle mit der Delta-Variante ist auf 24 gestiegen.