Norderstedt. Beim Zukunftsdialog der Stadtwerke diskutieren 20 Teilnehmende Norderstedter Unternehmen die digitale Zukunft.

Was ist das, die Smart City, die schlaue Stadt? Eine Kommune mit flächendeckendem 5G, Glasfaserkabel und Free-Wlan? In der alles mit allem kommuniziert, Dinge wie Menschen. In Echtzeit. Oder gehört etwas mehr dazu, smart zu sein? Muss sich die Smart City nicht intelligent und frühzeitig den größer werdenden Herausforderungen der mittleren bis fernen Zukunft stellen? Digitale Antworten finden auf Fragen zum Älterwerden der Bevölkerung, zu Ressourcenknappheit, Fachkräftemangel und Klimawandel. Kurzum: Muss die digitale Transformation nicht wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig gedacht werden und neben rein technologischen Lösungen das Gemeinwohl, die digitale Teilhabe und Daseinsvorsorge immer im Blick haben?

Smart City: Norderstedt soll digitaler werden

Norderstedt hat diesen digitalen Entwicklungsprozess angestoßen und sich mit der Smart City-Offensive „Norderstedt GO!“ auf den Weg begeben, eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie für die Stadt zu entwickeln. Also konkrete Ideen und ihre Umsetzung für die kommenden Jahre festzulegen, gemeinsam mit Expertinnen und Experten, den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen in der Stadt. Denn digitale Transformation kann nicht verordnet werden. Sie muss wachsen aus den Ideen, Bedürfnissen und Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer.

Die Stadtwerke haben jetzt in der 4. Konferenz digital ihrer Diskussionsreihe „Norderstedter Zukunftsdialog“ versucht zu definieren, was die Smart City Norderstedt für Unternehmen bedeutet, wie diese den Transformationsprozess unterstützen können und welche Wünsche dabei von ihrer Seite eine Rolle spielen sollten.

Eingeladen hatten zu dem digitalen Gedankenaustausch die Stadtwerke gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO). Für die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen standen Sonja Bahnsen, Chief Digital Officer der Stadt Norderstedt, Nils Sadowski, Produktmanager der Stadtwerke Norderstedt, und Jürgen Germies, Managing Partner der Haselhorst Associates GmbH zum Gespräch bereit.

Smart City: Vernetzung durch nachhaltige Digitalisierung

Startschuss für Smart-City-Offensive (v. r.): Sonja Bahnsen, Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, Werkleiter Jens Seedorff und Produktmanager Nils Sadowski.
Startschuss für Smart-City-Offensive (v. r.): Sonja Bahnsen, Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, Werkleiter Jens Seedorff und Produktmanager Nils Sadowski. © Jörg Riefenstahl | Jörg Riefenstahl

„Mit ,Norderstedt GO!’ wollen wir Vernetzung und Teilhabe durch eine nachhaltige Digitalisierung fördern. Wir sind sehr daran interessiert, mit anderen Unternehmen an konkreten Projekten zu arbeiten“, sagte Jens Seedorff, Werkleiter der Stadtwerke Norderstedt. „Dafür ist es wichtig, dass wir uns in Formaten wie dem Norderstedter Zukunftsdialog zusammenfinden und austauschen.“ Für EGNO-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann hat Norderstedt mit seiner starken und innovativen Wirtschaft ideale Voraussetzungen für eine Smart City. „Engagierte Unternehmen, die sich für den Standort einsetzen, dazu die hervorragende digitale Infrastruktur von wilhelm.tel, sind eine gute Grundlage für die weiteren Smart-City-Projekte. Norderstedt zeigt sich zukunftsweisend.“

Norderstedt liegt 2021 im Smart City Ranking des Beratungsunternehmens Haselhorst Associates, eines der führenden Rankings in Deutschland, auf Platz 11, hinter Millionenstädten wie München, Hamburg und Köln. Ein Umstand, den Norderstedt derzeit zu einem großem Teil schlicht dem Vorhandensein seiner sehr guten Breitbandinfrastruktur von wilhelm.tel verdankt, wie Jürgen Germies von Haselhorst Associates sagte. Jetzt komme es darauf an, auf dieser digitalen Infrastruktur weitere gute Ideen für die Bürgerschaft und die Unternehmen aufzusetzen. Dabei sei jede einzelne Person gefordert und könne die Chancen, die die Smart City bietet, nutzen und aktiv gestalten.

Smart City: Menschen in Norderstedt können Ideen einbringen

Unter den Smart City-Themen sind für die Unternehmen vor allem die Erhöhung des Digitalisierungsgrades im Unternehmen, der interne Kulturwandel in Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung und die Mobilitätsinfrastruktur für die Mitarbeitenden vordringlich. Zudem betonten die gut 20 teilnehmenden Unternehmen, dass auch die Digitalisierung von Prozessen außerhalb des Unternehmens, zum Beispiel im Kontakt mit der Verwaltung, für sie von Bedeutung seien.

Im Norderstedter Zukunftsdialog herrschte Konsens unter den Beteiligten, dass sie sich bei „Norderstedt GO!“ und damit für eine nachhaltige, digitale Stadtentwicklung einbringen wollen – durch die Teilnahme an Netzwerktreffen und Veranstaltungen, der Mitarbeit an Projekten und als Treiber für Ideen und Innovationen.

Die Menschen in Norderstedt können sich als sogenannte Zukunftsbotschafterinnen und -botschafter beteiligen. Gesucht werden engagierte Menschen, die mit ihrer speziellen Expertise bei der Ausarbeitung und Priorisierung von Projektideen beitragen wollen. Gewünscht ist, dass sie über ihre persönlichen und beruflichen Kontakte die Ideen und Inhalte von „Norderstedt GO!“ in die Stadtgesellschaft tragen.

„Norderstedt GO!“: Wer mitmachen will, wendet sich an Sonja Bahnsen unter digitalisierung@norderstedt.de. Weitere Infos im Internet.