Norderstedt. Mit regelmäßigen Trainingseinheiten lässt sich die körperliche Fitness verbessern. Außerdem gibt es attraktive Preise zu gewinnen.
Dienstag, kurz vor
18 Uhr: Im Waldstadion des SV Friedrichsgabe ist es ruhig. Vereinzelt tummeln sich ein paar Leichtathleten auf der Bahn, ansonsten ist in den Ferien zu dieser Zeit wenig Betrieb.
Wenige Minuten später ändert sich allerdings das Bild. Nach und nach nähern sich einzelne Personen im Sportoutfit dem Stadion, aber auch Gruppen betreten den Platz. Rund 20 Männer, Frauen und Kinder sind es am Ende – und sie alle verbindet ein gemeinsames Ziel: Sie wollen für das Deutsche Sportabzeichen trainieren.
Prüfer Andreas Pohl freut sich über die große Resonanz. Und er ist froh, dass er nicht alleine für die Aktiven verantwortlich ist. Unterstützt wird er von Silke Henning, Dagmar Reinhardt-Treptow, Sylvia Schock und André Woelki. Das ist auch nötig, denn das Deutsche Sportabzeichen ist vielfältig und umfasst vier verschiedene Bereiche (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination), aus denen jeweils eine Disziplin ausgesucht werden muss.
Die Anforderungen sind je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich. In jeder Disziplin wird die erbrachte Leistung zudem noch in eine Bronze-, Silber- und Goldkategorie eingeteilt. Frauen, die in der Altersklasse 55 bis 59 Jahre starten, können beispielsweise im Bereich Ausdauer zwischen 3000-Meter-Lauf, 10-Kilometer-Lauf, 7,5-Kilometer Nordic Walking, 20 Kilometer Radfahren oder 400 Meter Schwimmen wählen. Für Gold ist eine Schwimmzeit von 11:55 Minuten oder schneller nötig, Bronze gibt’s dagegen schon für ein Ergebnis zwischen 18:35 und 15:21 Minuten.
Anstecknadel in Bronze, Silber oder Gold
Hat man aus allen vier Bereichen eine Disziplin erfolgreich absolviert, gibt es eine Urkunde und eine Anstecknadel in Bronze, Silber oder Gold. Die Übersicht über die Anforderungen sind auf der Homepage des Kreissportverbandes Segeberg (www.se-sport.de) unter der Rubrik „Service“ zu finden.
Beim SV Friedrichsgabe steht nach einer kurzen Begrüßung erst einmal das Aufwärmen an. „Das machen wir immer gemeinsam“, sagt Andreas Pohl, der sogar die passende Musik mitgebracht hat. Gut gelaunt geht’s anschließend an die unterschiedlichen Stationen.
Pohl hat in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang in den jüngeren Altersklassen festgestellt. Und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. „Immer weniger Kinder, Jugendliche und Familien machen das Sportabzeichen“, sagt er, „das ist sehr schade.“
Dabei haben das gemeinsame Sporttreiben und die Herausforderung Sportabzeichen positive Folgen für die körperliche Fitness und das seelische Wohlbefinden. Hinzu kommt: Bei der alljährlichen zentralen Verleihung der Sportabzeichen gibt es attraktive Preise zu gewinnen. Einzelpersonen, Familien, aber auch Gruppen, Schulklassen, Schulen und Vereine können davon profitieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind im Internet unter www.sportabzeichen-wettbewerb.de zu finden. Zudem übernimmt die Sparkasse Südholstein die Kosten für das Deutsche Sportabzeichen der Jugendlichen. „Dafür möchte ich mich im Namen aller Vereine und Sportabzeichenabsolventen bedanken“, sagt Kerstin Wedemeyer vom
KSV Segeberg.
Zahl der Prüfungen war 2020 rückläufig
Die diesjährige Ehrungsveranstaltung musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen, Preisträger gab es trotzdem viele. 2020 wurden im Kreis Segeberg 1432 Sportabzeichen abgenommen,
331 weniger als im Jahr zuvor – das bedeutet Platz vier in Schleswig-Holstein (insgesamt 16.751 Abnahmen).
Am vom Landessportverband Schleswig-Holstein ausgeschriebenen Wettbewerb nahmen 64 Vereine teil,
20 davon aus dem Kreis Segeberg. In der Gruppe A (bis 300 Mitglieder) landete der Inklusive Sportverein Norderstedt (ISN) auf Platz drei, der Reiterverein Bornhöved und Umgebung wurde Fünfter, der TSV Ellerau kam in der Gruppe B (301 bis 500 Mitglieder) auf den dritten Rang. Bester Verein in Schleswig-Holstein in der Kategorie C (501 bis 800 Mitglieder) war der BSV Kisdorf.
Im Gesamtranking des Kreises Segeberg belegten der BSV Kisdorf (282 Abzeichen), der TSV Ellerau (149) und der SV Friedrichsgabe (127) die Plätze eins bis drei. Andreas Pohl und sein Team vom SVF arbeiten engagiert daran, diesen Erfolg 2021 zu wiederholen oder gar zu steigern. Die Zwischenbilanz sieht gut aus: „In diesem Jahr haben von 59 Teilnehmern schon 21 ihre Prüfung erfolgreich abgelegt.“
Wer Lust hat, allein oder in einer Gruppe für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren, kann jederzeit einsteigen. Wer Sport machen will, sollte nicht nur darüber reden, sondern das einfache, aber durchaus treffende Motto des SV Friedrichsgabe beherzigen: „Sollte, würde, könnte – machen!“