Norderstedt. Regionalliga-Fußballer sind von der 70. Minute an das bessere Team. Warum sie im temporeichen Match trotzdem den Kürzeren zogen.

Die Niederlage war unnötig, das Endergebnis unverdient: Die Fußballer von Eintracht Norderstedt mussten sich auf Platz neun der Paul-Hauenschild-Anlage an der Ulzburger Straße Gastgeber und Regionalliga-Konkurrent Hamburger SV II in einem temporeichen Testspiel zwar mit 1:2 (0:1) geschlagen geben, hinterließen insgesamt aber einen guten Eindruck.

Eintracht Norderstedt leistet sich zwei Konzentrationsfehler

„Wir müssen das Resultat einfach mal an die Seite packen. Abgesehen von den beiden Konzentrationsfehlern, die zu den Gegentoren geführt haben, bin ich mit unserer Leistung absolut zufrieden“, sagte Eintracht-Coach Olufemi Smith.

Kein Wunder: Mitte der zweiten Halbzeit bekamen die Norderstedter, die nach dem viertägigen Trainingslager in Skærbæk einen bemerkenswert frischen Eindruck machten, dank ihres aggressiven Zweikampfverhaltens und konsequenten Pressings zusehends Oberwasser.

Starke Phase nach dem Ausgleichstreffer

Nach dem 1:1 durch Jan-Pelle Hoppe, der in der 70. Minute Kangmin Chois energischen Einsatz veredelte, HSV-Keeper Leo Oppermann elegant austanzte und den Ball cool über die Linie schob, vergaben Choi (76./Vorarbeit von Jasper Hölscher) und Benjamin Dreca, der freistehend an Oppermann scheiterte (78.), zwei Riesenchancen – und damit den möglichen Sieg.

Dass die Eintracht die Partie verlor, lag an einem Patzer von André Wallenborn in der 89. Minute. Etienne Sohn erlief den zu kurzen Rückpass des Innenverteidigers auf Schlussmann Lars Huxsohl und ließ diesem keine Chance. Das Führungstor der Hausherren durch Pingdwinde Beleme war kurz vor der Pause nach einer unglücklichen Aktion von Juri Marxen gefallen.

„Ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen“

„Ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen“, gab HSV-Trainer Pit Reimers zu, „in der Phase nach dem Seitenwechsel hatten wir Vorteil, hintenraus war Norderstedt die bessere Mannschaft. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung kann noch nicht alles klappen, aber es gab viele gute Ansätze. Ich denke, dass beide Teams von diesem Test profitiert haben.“

Olufemi Smith war von der Niederlage verständlicherweise nicht begeistert, er nahm den Ausgang der Partie aber auch nicht allzu tragisch. „Es ist besser, wir machen in der Vorbereitung Fehler als in der Punktrunde. Wichtig ist, dass wir daraus lernen.“

Am Sonnabend testet Eintracht Norderstedt in Wilstedt

Nächster Gegner von Eintracht Norderstedt ist am kommenden Sonnabend die U 23 von Hansa Rostock – also der Ex-Verein des erst in der vergangenen Woche verpflichteten Abwehrtalents Tjark Hildebrandt (19). Das Freundschaftsspiel findet im Kleinen Alsterstadion des WSV Tangstedt im Ortsteil Wilstedt statt und wird um 14 Uhr angepfiffen.

Hamburger SV II – Eintracht Norderstedt 2:1 (1:0). – Schiedsrichter: Jarno Wienefeld (VfL Lohbrügge) – Tore: 1:0 Pingdwinde Beleme (44.), 1:1 Jan-Pelle Hoppe (70.), 2:1 Etienne Sohn (89.). – Eintracht: Huxsohl – Marxen (46. Hölscher), Nuxoll (46. Wallenborn), Grau (46. Hildebrandt), Bork (46. Kummerfeld) – Koch (63. Schmidt) – Igwe (63. Bojadgian), Behounek, Bölter (46. Dreca), Choi – Brendel (46. Hoppe).