Henstedt-Ulzburg. Im DFB-ePokal hat das Fifa-21-Team des SV Henstedt-Ulzburg die Hauptrunde erreicht. Und könnte nun auf Profigegner treffen.

Einmal im Leben gegen echte Profis antreten. Im DFB-Pokal wird dieser Traum für Amateurfußballer aus ganz Deutschland wahr. Wie es sich anfühlt, am Profi-Geschäft zu schnuppern, wissen jetzt auch Mats Hülbert, Hendrik Alversleben und Tom Hartmann vom SV Henstedt-Ulzburg. Die drei Nachwuchskicker aus der Jugendabteilung des größten Sportvereins im Kreis Segeberg sind begeisterte E-Sportler: Auf der Playstation macht dem Trio im Fußball-Simulationsspiel Fifa 21, dem weltweit beliebtesten Spiel dieses Genres mit über zehn Millionen Online-Zockern, so schnell keiner etwas vor. Und das können sie jetzt auch bundesweit unter Beweis stellen.

Der Pokal ist so wichtig wie eine Deutsche Meisterschaft

Denn „Hülbi7“, „Henno“ und „Wagoena“, wie die drei in der Gamer-Welt heißen, nehmen für den SVHU am DFB- ePokal teil. Das ist die virtuelle Version des nationalen Fußball-Pokalwettbewerbs und unter Fifa-21-Experten so etwas wie die Deutsche Meisterschaft. Eigentlich hatten Hülbert und Co. die Qualifikation für das Turnier knapp verpasst: Im Finale der Landesmeisterschaft in Schleswig-Holstein zog das Team gegen den TSV Nordhastedt (Kreis Dithmarschen) mit 1:3 den Kürzeren (das Abendblatt berichtete).

Doch nur wenig später die Überraschung. Weil der Finalkontrahent entgegen der Regularien einen professionellen E-Sportler eingesetzt hatte, wurde das Team disqualifiziert und Henstedt-Ulzburg am „virtuellen grünen Tisch“ zum Sieger erklärt. „Damit hätten wir nicht gerechnet“, gibt auch Kapitän Mats Hülbert zu.

Doch es sollte noch besser kommen für das FIFA-Trio. Bei der Auslosung zur Vorrunde blieb den Segebergern ein Profi-Gegner aus der Virtual Bundesliga (VBL) erspart. Der hessische Amateurclub Sportfreunde Oberau war für den schleswig-holsteinischen Landessieger hingegen „ein gutes Los“, wie Hülbert es formuliert. Und das machte sich dann auch auf der Konsole bemerkbar: Mit 5:1 und 4:1 dominierten „Hülbi7“ und „Wagoena“ ihre Gegner im Modus „Best of three“, „Henno“ musste gar nicht mehr ins Geschehen eingreifen.

Für die erst Anfang des Jahres gegründete E-Sport-Truppe des SVHU ein großer Erfolg. Das Team hat sich somit auf Anhieb für die Hauptrunde des DFB- ePokals qualifiziert und zählt gleich zu den besten 32 Mannschaften in ganz Deutschland. „Das finde ich super und ist eine schöne Sache für die Jungs“, sagt SVHU-Fußball-Abteilungsleiter Sebastian Günther. Als A-Jugend-Trainer im „realen Leben“ will er seine Schützlinge „aber lieber wieder auf dem Platz sehen“. Er wolle kein Konkurrenzprodukt schaffen, stellt Günther klar.

Weil sich das in Corona-Zeiten und Amateursportverbot jedoch vereinbaren lasse, gönne der Henstedt-Ulzburger Fußballchef seinen Jungs ihren Spaß. Und den können sie jetzt auf ganz großer Ebene mit entsprechender medialer Aufmerksamkeit ausleben. Die Haupt- und Finalrunde vom 7. bis 9. Mai wird auf dem Free-TV-Sender Pro7 Maxx übertragen, unter den besten vier Mannschaften werden satte Preisgelder über 40.000 Euro ausgeschüttet.

Die Hauptrunde wird am 25. März ausgelost

Gibt es für den Außenseiter einen Wunschgegner in der Hauptrunde, die am 25. März ausgelost wird? „Hauptsache kein Pro-Team“, sagt Hülbert. „Erstmal wünscht man sich schwächere Gegner, um weiterzukommen.“ Später dürfe es dann gerne auch eine Top-Mannschaft aus der Virtual Bundesliga sein – dort sind übrigens der VfL Bochum und RB Leipzig Tabellenführer in den Staffeln. Einmal gegen echte Profis antreten – davon träumt schließlich jeder Hobby-Fußballer. Auch an der Konsole.

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