Norderstedt. Zum Karriereende stand der 40-Jährige noch einmal für Eintracht Norderstedt zwischen den Pfosten. In Rehden zeigte das Team große Spielfreude.

Wenn sportlich alles entschieden ist, kann ein Saisonfinale eine wunderbare Gelegenheit für Sentimentalitäten sein. Und so stand bei Eintracht Norderstedt am letzten Spieltag ein Mann im Mittelpunkt, der seine Karriere beenden wird. Marcel Kindler, eigentlich Torhüter Nummer vier, war diesmal die Nummer eins, und dazu auch der Kapitän des Fußball-Regionalligisten.

Eintracht blieb ohne Niederlage in der Abstiegsrunde

Und dieser zeigte mit dem 4:2 (2:0) ein weiteres Mal, warum die Abstiegsrunde so stressfrei verlief. Eigentlich waren die Garstedter zu gut für den Kampf um den Klassenerhalt. „Wir gehen aus der Abstiegsrunde ohne Niederlage raus. Wir haben gezeigt, dass wir die Qualität für die Meisterrunde gehabt hätten“, sagte Jens Martens, für den die Begegnung bekanntlich auch die letzte in Diensten der Eintracht war.

In Abstiegsgefahr ist Norderstedt nie geraten, hat viele Partien souverän und auch deutlich für sich entschieden. Auch in Rehden war der Mannschaft, die auf mehreren Positionen aufgrund kurzfristiger Ausfälle von Jan Lüneburg, Juri Marxen und Yannik Nuxoll umgestellt worden war, ihre Spielfreude anzusehen.

Jan-Pelle Hoppe trifft dreimal

„Die ersten Tore waren wirklich zum Zunge schnalzen“, so Jens Martens. Dreimal vollendete Jan-Pelle Hoppe die Kombinationen, „die Dinger wurden ihm auch super hingelegt“. Dazu steuerte Philipp Koch, der nach monatelanger Verletzungspause erst seit wenigen Wochen wieder zur Verfügung steht, einen sehenswerten Fernschuss bei. Nur die gegentorlose Zeit nahm in der Schlussphase, als durchgewechselt worden war, nach zuvor sieben Ligapartien „zu Null“ ein Ende.

Das will Marcel Kindler jetzt machen

Das störte aber niemanden mehr. Auch nicht Marcel Kindler, für den die Teamkollegen nach Abpfiff ein Spalier bildeten. Martens: „Wir hatten zu Marci gesagt: Wenn es irgendwie passt, bekommst du dein Spiel. Und er hat ein paar Dinger gut gehalten.“ Der Torhüter wusste die Geste sehr zu schätzen. „Eine geile Truppe. Das war eine schöne Zeit“, sagte Kindler, der über 500-mal in der Landesliga, der Oberliga Nord, der Hamburger Oberliga und der Regionalliga zwischen den Pfosten gestanden hat. Wie es für ihn weitergeht? Er bleibt sportlich: „Ich höre jetzt auf, werde aber mit meinem Cousin noch Altherren in Tornesch spielen, wo ich auch wohne.“

Tore: 0:1, 0:2 Jan-Pelle Hoppe (31./37.) 0:3 Philipp Koch (56.), 0:4 Jan-Pelle Hoppe (58.), 1:4 Kevin Coleman (80.), 2:4 Kamer Krasniqi (87.).

Eintracht Norderstedt: Kindler – Behounek, Grau, Bork (68. Hölscher), Kummerfeld – Koch – Müller (68. Igwe), Williams (68. Nyarko) – Choi (60. Denis), Hoppe, Saad (60. Brüning).