Kreis Segeberg. Infomobil kommt in den Kreis. Experten beraten ältere Menschen zur Nutzung digitaler Angebote. Die Details.

Online einkaufen, Messengerdienste nutzen oder das eigene Zuhause zum Smart Home umrüsten: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit digitalen Hilfsmitteln den Alltag zu erleichtern. Viele Senioren und Seniorinnen fühlen sich jedoch unsicher im Umgang mit neuen Medien und würden ihre Online-Kenntnisse gerne festigen. Hier setzt das Infomobil „Digitaler Engel“ an: Initiiert vom Verein „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN), ist das Infomobil bundesweit für ältere Onliner:innen und Offliner:innen unterwegs, um ihre digitalen Kompetenzen zu stärken. Im Oktober macht der Tourbus nun auch sechsmal Halt im Kreis Segeberg (siehe Info-Kasten rechts unten).

„Digitale Engel“: Experten beraten Senioren

Im persönlichen Gespräch beraten Experten und Expertinnen ältere Menschen dann kostenfrei zur sicheren Nutzung digitaler Anwendungen und klären individuelle Fragen.

„Das Angebot unterstützt und informiert Ältere – alltagsnah, niedrigschwellig und persönlich“, sagt Eric Zschech, Sozialplaner beim Kreis Segeberg und Organisator des Beratungsangebots. „Interessierte können einfach ohne vorherige Anmeldung zu den Terminen an den Haltestellen vorbeikommen und Fragen stellen oder sich auch einfach nur über neue Technik informieren“, betont er.

Die Beratung findet im Freien am Tourbus statt. Menschen mit akuten Covid-19-typischen Krankheitssymptomen werden gebeten, das Angebot nicht aufzusuchen.

Viele Ältere sind digitalen Angeboten gegenüber aufgeschlossen

Das Projekt „Digitaler Engel“ ist Bestandteil der Umsetzungsstrategie der Bundesregierung zur Gestaltung des digitalen Wandels und wird von DsiN mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend umgesetzt. Unter www.digitaler-engel.org gibt es Erklär-Videos zu Digitalisierungsthemen. In den Videos wird die sichere Nutzung digitaler Inhalte und Instrumente im Alltag vorgestellt.

Übrigens: Nach Einschätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) ist der Großteil der Älteren aufgeschlossen gegenüber Smart-Home-Lösungen. „Das gilt vor allem dann, wenn die entsprechenden Technologien dazu beitragen, die Selbstständigkeit zu erhalten und einen Umzug ins Pflegeheim zu verhindern“, sagt die BAGSO-Expertin für digitale Bildungsangebote, Janina Stiel.

Trotzdem wohnten von 18,5 Millionen der Über-65-Jährigen nur wenige Tausend in einem Smart Home. Als Hemmschuh für die flächendeckende Verbreitung der Technologie sieht sie weniger die mangelnde Akzeptanz der Senioren. Vielmehr fehlten verständliche Informationen zu den Systemen, einfache Bedienoberflächen sowie die Kostenübernahme durch die Kranken- und Pflegeversicherung.