Kreis Segeberg. Segeberger CDU-Bundestagsabgeordneter rät Partei, sich Verhandlungen mit Grünen und FDP nicht zu verweigern.

Am Montag Sitzung des Kreisvorstandes in Rickling, am Dienstag mit der CDU-Fraktion in Berlin, am heutigen Sonnabend dann der Parteitag der Segeberger Christdemokraten in Sülfeld – Gero Storjohann pendelt in den Tagen nach der Bundestagswahl zwischen der Heimat und der Hauptstadt. In der Partei wird die Wahlniederlage analysiert, auch Storjohann verfehlte sein Ziel, den Wahlkreis direkt zu gewinnen – Platz eins ging an den SPD-Mann Bengt Bergt aus Norderstedt.

Storjohann behält trotz Niederlage sein Mandat

Über einen Listenplatz behielt Storjohann sein Mandat. Inwiefern und bei welchen Themen er künftig über Parteigrenzen hinweg mit Bergt zusammenarbeiten wird, kann er derzeit nicht abschätzen. Er geht davon aus, dass die Zusammensetzung der Gremien erst Anfang 2022 feststeht – nachdem eine neue Regierung gefunden ist.

Storjohann hofft, dass diese unter CDU-Führung sein wird. Das Meinungsbild in der Fraktion beschreibt er als geteilt. „Die einen sagen, sie wollen versuchen, eine Regierung zu bilden, die anderen wollen in die Opposition. Ich bin der Meinung: Wenn die SPD mit den Koalitionsverhandlungen für eine Ampel scheitert, sollten wir uns nicht verweigern. Ich sehe die Neuaufstellung der CDU eher in der Regierung als in der Opposition.“

„Jamaika im Bund kann funktionieren“

Storjohann ist überzeugt: „Jamaika im Bund kann funktionieren.“ Ein Fachmann für dieses Bündnis wäre eigentlich zu Gast beim Parteitag gewesen: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. Doch dieser ist Teil des Sondierungsteams der Union für eine mögliche Bundesregierung und daher nach Berlin gefahren. Günthers Stellvertreter Tobias Koch, zugleich Fraktionschef im Landtag, springt ein.

In der Sülfelder Sporthalle wird Storjohann nach 24 Jahren den Kreisvorsitz abgeben. Sein designierter Nachfolger ist der Landtagsabgeordnete Ole-Christopher Plambeck, Gegenkandidaturen werden nicht erwartet.