Kreis Segeberg. Land Schleswig-Holstein startet weitere Aktion zur Minimierung des Bestandes freilebender Katzen.

Dem Elend vieler freilebender Katzen in Schleswig-Holstein kann man am besten mit der Kastration der Tiere begegnen – nur so wird gewährleistet, dass nicht immer mehr Tiere zu den schätzungsweise 50.000 im Land dazukommen.

Das Land unterstützt die Kastration von freilebenden Katzen seit Jahren finanziell. Am 15. Februar beginnt eine neuer Förderphase, die von der Tierärztekammer Schleswig-Holstein verwaltetet wird. Tiere, die sich nicht in fester menschlicher Obhut befinden, können mit Geld aus diesem Fonds kostenlos kastriert werden.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Tierschutzvereine und ist ein Gemeinschaftsprojekt von Tierschutzverbänden, Tierärzteschaft, Kommunaler Familie, Landesjagdverband und Land. Seit dem Beginn des Projektes im Herbst 2014 wurden in den zehn bisherigen Aktionszeiträumen etwa 20.000 Katzen kastriert. Dabei handelte es sich zu gut 60 Prozent um weibliche Tiere und zu rund 40 Prozent um Kater. Ohne Kastration können Katzen bis zu 35 Nachkommen pro Jahr bekommen.

Voraussetzung für die Erstattung der Behandlungskosten ist, dass die Katzen in einer der teilnehmenden Gemeinden gefangen wurden und dass von denjenigen, die eine Katze zur Kastration bringen, ein dafür vorbereiteter Vordruck ausgefüllt, unterschrieben und in dem bestätigt wird, dass es sich um eine freilebende Katze handelt. Die meisten Gemeinden im Kreis Segeberg machen bei der Aktion mit. Die erforderlichen Dokumente (Liste der teilnehmenden Gemeinden, Vordruck, Datenschutzerklärung) findet man auf der Internetseite der Tierärztekammer. Die Kosten für die Kastration werden dann in voller Höhe übernommen: 25 Euro durch Spende (Honorarverzicht) des durchführenden Tierarztes und 59 Euro oder 115 Euro Restkostenübernahme durch den Fonds, je nachdem, ob es sich um einen Kater oder eine weibliche Katze handelt. Die Katzen müssen nach Durchführung der Kastration wieder an der Stelle des Fangs ausgesetzt werden. Die Kastration ist bis zum 15. März geplant. Das Land hat im Haushalt einen Betrag von 90.000 Euro für die Kastration bereitgestellt.

Der Verein Straßentiger Nord in Norderstedt engagiert sich für den Erfolg der Aktion. Wer freilebende Katzen entdeckt hat und nicht weiß, wie er sie einfangen soll, kann sich die Profis des Vereins wenden. Außerdem unterstützt Straßentiger Nord Halter von Katzen, denen die finanziellen Mittel fehlen, um ihre Tier kastrieren zu lassen.

Alle Informationen zur Aktion und zur Unterstützung unter www.strassentiger-nord.de