Norderstedt. Interview: Jordan Brown, Kapitän von Eintracht Norderstedt, spricht über den DFB-Pokal-Gegner, die Vorbereitung und die Corona-Regeln.

Jordan Brown (29) spielte bereits in der Jugend und in seiner ersten Herrensaison bei Eintracht Norderstedt, kehrte dann im September 2016 aus der Schweiz zurück. Im Abendblatt-Interview spricht der Kapitän der Garstedter über die Chancen im DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96.

Herr Brown, Sie haben immer mal wieder Probleme mit der Achillessehne. Können Sie spielen?

Jordan Brown Ja, ich bin fit und werde dabei sein.

Sie haben als Profi mehr erlebt als andere Spieler bei der Eintracht. Ist dieses Spiel trotzdem etwas Besonderes für Sie?

Brown Ich bin nicht nervös oder aufgeregt. Doch es ist ein besonderes Spiel. Auch für mich. Es löst Glücksgefühle aus, daran zu denken. Die Spannung steigt, und ich bin guter Dinge und voller Vorfreude. Der Fokus liegt auf diesem Spiel. Das merken wir an der medialen Berichterstattung. Mich pusht das. Und die Jungs sicher auch.

Wie groß stehen prozentual gesehen die Chancen auf eine Sensation?

Brown Das lässt sich nicht in einer Prozentzahl beziffern. Viel hängt von der Tagesform ab. Wenn wir einen sehr guten Tag erwischen und unsere Leistung bringen, haben wir gute Chancen auf den Sieg. Es wird darauf ankommen, hinten so lange wie möglich die Null zu halten. Je länger wir kein Gegentor kassieren, desto schwieriger wird es für Hannover. Wenn wir zusätzlich mit Selbstvertrauen nach vorne spielen – und die Spieler dafür haben wir –, können wir auf Augenhöhe agieren.

Der Trainingsplan musste in der Vorbereitung unter anderem wegen der Unsicherheiten um die Austragung des Lotto-Pokals mehrmals umgeschmissen werden. Kann Ihr Team Hannover 96 konditionell Paroli bieten?

Brown (lacht) Unser Training unter Jens Martens ist ja nicht gerade wenig laufintensiv. Ich denke, wir werden uns die letzte Matchfitness im Spiel holen und frische Beine haben.

Der Infektionsschutz des Kreises Segeberg lässt nur 745 Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion zu. Verstehen Sie das?

Brown Nein. Bei uns wird ein deutlich strengerer Maßstab angelegt als woanders. In anderen Bundesländern dürfen Geimpfte, Genesene und Getestete ins Stadion. Selbst wenn nur Geimpfte kommen dürften, hätten wir mehr als 745 Zuschauer. Das ist schade. So ein Spiel ist eine Chance für einen Verein wie die Eintracht und natürlich auch für die Stadt Norderstedt, um Eigenwerbung zu betreiben. Und eine größere Kulisse könnte uns Spieler noch besser tragen. Aber letztlich bin ich Spieler und entscheide das nicht. Ich muss das so hinnehmen und trotzdem meine Leistung bringen.

Bereiten Sie sich auf Ihre potenziellen Gegenspieler speziell vor?

Brown Ich schaue regelmäßig die zweite Liga und kenne jeden Spieler von Hannover 96. Und natürlich hat uns das Trainerteam die Stärken und Schwächen des Gegners aufgezeigt. Wir werden alle gut vorbereitet sein.

Kann Goalgetter Jan Lüneburg wie so oft im Hamburger Pokal wieder den Unterschied ausmachen?

Brown Das hoffen wir. Lüne ist enorm wichtig für uns. Er hat viel Erfahrung und oft bewiesen, in wichtigen Spielen voll da zu sein. Es wäre großartig, wenn er uns durch eine entscheidende Aktion vorne den Sieg bringt. Egal, ob es ein Tor ist oder eine Vorlage.

Noch zwei Fragen zu Corona: Wie sieht die Impfquote im Team bei Eintracht Norderstedt aus?

Brown Aktuell wie in der Gesellschaft: 50/50. Wir alle sind interessiert daran, das Thema bald hinter uns zu lassen. Impfen ist ein wichtiger Bestandteil für die Überwindung der Pandemie. Bei uns ist es vom Infektionsgeschehen her ja noch begrenzt. Angesteckt haben sich im Laufe der Pandemie maximal ein Drittel der Spieler.

Sind Sie geimpft?

Brown Noch nicht. Aber es wird dazu kommen. Und ich achte sehr auf meine Kontakte, bin sowieso ein eher ruhiger Typ. Bisher bin ich ohne Infektion durch die Pandemie gekommen. Ich hoffe, das bleibt auch so.