Henstedt-Ulzburg. Nach über zwei Jahren ist das fast 2 Millionen Euro teure Großprojekt abgeschlossen – breites Leichtathletikangebot ist nun möglich.

„Jetzt können wir hier einen Zehnkampf machen.“ Bernd-Dieter Stoffer, Vorstand für Sportstättenentwicklung beim SV Henstedt-Ulzburg, blickt stolz über die sanierte Sportanlage am Beckersberg, die ab sofort wieder genutzt werden kann. Das Gelände ist nicht wiederzuerkennen, nur die Stehtraversen sind geblieben. „Es kam nur eine Komplettsanierung in Betracht. Wir sind froh, dass es zeitig fertiggestellt werden konnte“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Schmidt. Die sogenannte „B-Anlage" – das ist die zweithöchste Kategorie für Leichtathletik-Anlagen – ist für 1,7 Millionen Euro Baukosten (dazu Planungskosten von 150.000 Euro) modernisiert worden. Nicht gänzlich über den angespannten Haushalt der Gemeinde, vielmehr gab es bereits 250.000 Euro Fördermittel des Landes, weitere 300.000 Euro des Kreissportverbandes sind zugesagt.

„Die komplette Vollausstattung“, so beschreibt Architekt Arne Siller das Projekt. „Sechs Rundlaufbahnen, Speerwurf, Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung, eine Kugelstoßanlage, ein Kleinspielfeld.“ Auch der Naturrasen ist neu, dazu die unterirdische Bewässerungsanlage.

Politisch war es unbestritten, dass die fraglos teure Maßnahme nötig sei. „Die Anlage ist für die Menschen in der Gemeinde da“, sagt Stephan Holowaty (FDP), Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses. „Damals waren wir überrascht, dass die Anlage von einem Moment auf den anderen geschlossen wurde.“

Schulen und Vereine nutzen die Sportstätten

Neben den Vereinen – also in erster Linie der SVHU, allerdings hätte etwa auch der FC Ulzburg einen Anspruch – profitieren die benachbarten Schulen von den neuen Sportstätten. So befindet sich das Alstergymnasium genauso wie die Olzeborchschule nur wenige Minuten Fußweg entfernt. Helge Lammers ist Fachschaftsleiter für Sport am Alstergymnasium. Die größte Schule des Ortes ist auf die Anlage angewiesen. Nicht nur wegen der traditionellen Bundesjugendspiele. „Wir haben ein Sportprofil, das Leichtathletikprüfungen bis zum Abitur durchführt“, so der Lehrer. Parallel will der SV Henstedt-Ulzburg seine Leichtathletiksparte fördern – bisher sind hier die aktiven Mitglieder eher Kinder und Jugendliche.

Als Großveranstaltung steht bereits „HU läuft“ am 20. Mai fest. Dass sukzessive die besten Fußballteams, also die Zweitligafrauen, die Herren in der Landesliga und wohl ebenso die männliche A-Jugend, hier oft spielen sollen, ist ein weiterer Plan, der wohl schon in der laufenden Saison umgesetzt wird. Erst recht, weil längst fest steht, dass am Schäferkampsweg ein Neubaugebiet entsteht, diese Sportfläche im Ortsteil Rhen also bald verschwindet.

Ulrike Schmidt verwies auf die regelmäßigen Gespräche zur Optimierung der Sportstätten-Infrastruktur. „Der SVHU und das Alstergymnasium schubsen uns immer wieder mit ihren Anliegen, auch wenn wir nicht alle Bedürfnisse sofort zufriedenstellen können.“

Sportausschuss berät über „Haus des Sports“

Passend dazu tagt am nächsten Dienstag (8. März, 18.30 Uhr) wieder der Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Sport. Ein Thema ist das geplante „Haus des Sports“ als Ersatz für das heutige „Sportland“ an der Olivastraße. Die Verwaltung hat einen Projektplan entworfen, der eine Eröffnung erst für 2028 vorsieht – also einige Jahre später als ursprünglich anvisiert. Die Politik hat bereits Diskussionsbedarf angemeldet – man will schneller vorankommen.