Norderstedt. Aktionstag im Arriba-Erlebnisbad: Sportlegende Franziska van Almsick kam und hatte eine wichtige Botschaft dabei.

Mehr als die Hälfte aller in Deutschland lebender Kinder sind keine sicheren Schwimmer: Laut einer DLRG-Studie aus dem Jahr 2017 haben 59 Prozent der Kinder lediglich das erste Schwimmabzeichen. Durch die Schließungen der Schwimmbäder aufgrund der Corona-Pandemie wurde dieser Zustand noch verstärkt. Der Schauma-Family-Day im Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt widmete sich daher genau dieser Problematik. Rund 4000 Besucher kamen am Sonntag zu dem Aktionstag ins Arriba.

Arriba Norderstedt: Franziska van Almsick über frühkindliche Schwimmtrainings

Im Mittelpunkt dieser Aktion der Schwarzkopf-Marke, bei der Kinder zum Schwimmenlernen motiviert werden sollen, stand die mehrfache Europa- und Weltmeisterin im Schwimmen Franziska van Almsick. Der Ex-Leistungsschwimmerin, die bereits mit 14 Jahren ihre erste Medaille bei den Olympischen Spielen gewann, ist die Förderung frühkindlichen Schwimmtrainings besonders wichtig: „Mir geht es darum, darüber zu reden und darauf aufmerksam zu machen, dass die Kinder ins Wasser kommen. Da geht es nicht nur darum, dass die Kinder etwas lernen, sondern auch darum, Schwimmbäder zu erhalten und Möglichkeiten zu schaffen. Denn die gehen uns verloren“, sagt sie.

Gemeinsam mit Schauma betonte sie gegenüber der vielen anwesenden Familien die Notwendigkeit, dass Kinder möglichst früh das Schwimmen erlernen. „Ich finde es großartig, dass Schauma die Idee hatte, so einen Tag zu veranstalten. Je mehr Firmen und Menschen die Wichtigkeit dessen erkennen, desto besser ist es“, so van Almsick.

Arriba Norderstedt: Der Schwimmstar coachte vom Beckenrand

Coaching am Beckenrand: Franzskai van Almsick im Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt. 
Coaching am Beckenrand: Franzskai van Almsick im Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt.  © Luka Simon | Luka Simon

Bei dem Aktionstag gab es viel zum Ansehen und zum Mitmachen. So gab es eine Informationskampagne zum Thema Schwimmenlernen und Aktionen wie einen Hula-Hoop- und Luftgitarren-Contest. Zwölf Kinder bekamen die besondere Gelegenheit, unter den Augen der Schwimmlegende ihre Bahnen zu ziehen. Vom Beckenrand erhielten die Nachwuchsschwimmer Tipps von ihr. Franziska van Almsick erklärte den Kindern, wie sie längere Atemzüge nehmen und kontrolliertere Schwimmzüge machen können. Am Ende gab es für alle eine Medaille und ein Foto mit dem Schwimmstar.

In den meisten Grundschulen werde Schwimmen erst in der dritten und vierten Klasse gelehrt – dies sei viel zu spät, sagt Franziska van Almsick. „Was machen sie denn bis dahin? Vor dem Freibad stehen und zugucken, wie die anderen ins Wasser gehen?“ Wasser habe auf viele Kinder eine magische Anziehungskraft. Daher sei es wichtig, dass Kinder sich schon frühzeitig sicher im Wasser fühlen. Für van Almsick steht daher fest: „Kinder müssen spätestens in der Grundschule oder mit dem Eintritt in die Grundschule schwimmen lernen.“

Franziska van Almsick: An Schulen gibt es zu wenige Sportlehrer

Dies ist aber leichter gesagt als getan: Es gebe zu wenige Sportlehrer und zu unterschiedliche Leistungsniveaus bei den Kindern. Außerdem, so van Almsick, seien die Schwimmbäder häufig zu weit von den Schulen entfernt.

Am Ende gab’s eine Medaille und ein Erinnerungsfoto mit Franziska van Almsick.
Am Ende gab’s eine Medaille und ein Erinnerungsfoto mit Franziska van Almsick. © Luka Simon | Luka Simon

2008 gründete van Almsick das Projekt „Kids auf Schwimmkurs“ und bald darauf ihre eigene Stiftung, mit der sie bereits seit Jahren Grundschulen beim Schwimmunterricht unterstützt. Mithilfe von Sponsoren stellt die Stiftung den Schulen Assistenztrainer zur Seite, schult Sportlehrer und kümmert sich um die Organisation des Schwimmtrainings. „Ziel ist, dass die Kinder mindestens eine Schwimmart sicher beherrschen, wenn sie die Grundschule verlassen“, sagt Franziska van Almsick. Denn: „Je mehr Sicherheit man hat, desto mehr Spaß hat man und desto schöner wird’s am Ende“