Norderstedt. Das Wohnungsunternehmen Vonovia zahlt den Mietern, die wochenlang nicht kochen konnten, eine Entschädigung.

Große Erleichterung bei den Mietern am Eschenkamp: Fünf Wochen lang waren sechs Mietparteien ohne Gasanschluss, darunter mehrere Familien mit kleinen Kindern. Die Stadtwerke hatten ( wie berichtet) aus Sicherheitsgründen die Gasverbindung unterbrochen, als sie Gaslecks im Leitungssystem entdeckten. Jetzt hat der Vermieter, die Vonovia mit Sitz in Bochum, die betroffenen Leitungen wieder fachmännisch reparieren lassen. Der Wohnblock in Friedrichsgabe ist aus dem Jahr 1966. Vonovia hat ihn 2018 erworben.

Bei der Überprüfung aller gasführenden Anlagenteile seien undichte Rohrverbindungen festgestellt worden, erklärt Vonovia-Pressesprecherin Panagiota-Johanna Alexiou. „Dabei war der Schaden höher als zunächst angenommen. Wir mussten zunächst die gesamte Rohrinstallation im Gebäude, einschließlich der Verteiler in die Wohnungen, demontieren. Schließlich haben wir die Gasversorgung vom Hauptgasanschluss im Keller bis in jede Wohnung neu verlegt. Damit waren vier Monteure vor Ort beschäftigt. Die Kosten dafür belaufen sich auf über 20.000 Euro“, sagt sie.

Mieterin Melanie Clausen, Mutter von zwei kleinen Kindern, ist heilfroh, dass sie jetzt wieder warmes Essen kochen kann. „Das ist eine riesengroße Erleichterung“, sagt sie. Zwar habe der Vermieter ihnen eine elektrische Kochplatte zur Verfügung gestellt, die sie jetzt auch behalten dürften. Aber das sei natürlich „nur eine Notlösung“ und nicht annähernd dasselbe, als wenn sie vier Kochplatten am Gasherd zur Verfügung habe, so Melanie Clausen.

Vonovia-Sprecherin Alexiou bedauert noch einmal, dass die Montage so lange gedauert habe und die Mieter in Norderstedt in ihrem Leben so stark beeinträchtigt wurden. Dafür würden sie jetzt auch finanziell entschädigt. „Die Mieterinnen und Mieter erhalten für den Zeitraum des Ausfalls eine Mietminderung in Höhe von 20 Prozent“, teilt die Vonovia-Sprecherin mit. „Leider gab es Verzögerungen in unseren Abläufen“, sagt sie. „Das hätte schneller gehen müssen. Normalerweise handeln wir in solchen Fällen direkt.“