Norderstedt. Trotz Corona-Pandemie darf sich die Stadtverwaltung 2021 über Rekordeinnahmen freuen.

So paradox das klingen mag, aber die Pandemie hat Norderstedt Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer beschert. 118 Millionen Euro kassierte die Stadt im vorigen Jahr laut städtischer Statistik von den Norderstedter Betrieben. Das waren knapp 57 Prozent mehr als 2020 – ein Zuwachs, der in Schleswig-Holstein top sein dürfte. Zwar ist auch das Gewerbesteueraufkommen der Gemeinden im Norden im vergangenen Jahr trotz der Coronakrise und den damit verbundenen Einschränkungen deutlich gestiegen, aber nach Angaben des Statistikamtes Nord im Schnitt um „nur“ elf Prozent.

1,768 Milliarden Euro haben Unternehmen an die Städte und Gemeinden gezahlt. Damit floss im Vorjahr auch mehr Gewerbesteuer in die kommunalen Haushalt als im letzten pandemiefreien Jahr 2019, an dessen Ende das Gewerbesteueraufkommen in Schleswig-Holstein 1,625 Milliarden Euro betrug. Diese Summe haben die Einnahmen des Vorjahres um neun Prozent überschritten.

Da konnte Norderstedt wiederum nicht ganz mithalten. Im Vergleich von 2019 mit 2021 hat die Stadt „nur“ fünf Prozent mehr von den Betrieben eingenommen. Beim Vergleich 2020/2021 schlägt das weit überdurchschnittliche Steuerplus auf den gesamten Kreis Segeberg durch, der mit 40 Prozent den stärksten Anstieg des Gewerbesteueraufkommens im nördlichsten Bundesland verglichen mit 2020 aufweist.

Auch die Kreise Herzogtum Lauenburg, Plön und Steinburg sowie die kreisfreie Stadt Neumünster registrieren laut Statistikamt Zuwächse von jeweils mehr als 30 Prozent. Rückgänge des Gewerbesteueraufkommens meldeten nur die Landeshauptstadt Kiel mit minus 19 Prozent – verursacht durch einen Sondereffekt im Jahr 2020 – und der Kreis Dithmarschen mit minus sechs Prozent. Das Gewerbesteueraufkommen steht den Kommunen nicht vollständig zur Verfügung. Einen Teil davon müssen sie als Gewerbesteuerumlage an Bund und Land abführen.