Kreis Segeberg. Die Inzidenz im Kreis bleibt über dem Grenzwert – diese verschärften Corona-Regeln gelten deswegen weiterhin.
Die Inzidenz im Kreis Segeberg bleibt weiter über der entscheidenden Grenze von 100 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner. Am Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 102,5.
Entsprechend gibt es keine Hoffnung darauf, dass die „Corona-Notbremse“ vom Gesundheitsamt in Bad Segeberg gelockert werden kann. Die bestehenden Regelungen wurden jetzt bis 25. April verlängert. Die Verkaufsstellen des Einzelhandels – ausgenommen des täglichen Bedarfs – bleiben geschlossen. Bestellte Waren können nur abgeholt werden (Click & Collect), sofern die Kundinnen und Kunden geschlossene Räume nur einzeln betreten oder die Ausgabe im Freien erfolgt.
Das Betreten von Verkaufsstellen des Einzelhandels und von Wochenmärkten ist nur durch eine Person pro Haushalt gestattet. Innenbereiche von Freizeit- und Kultureinrichtungen sind zu schließen. Die Außengastronomie kann nicht öffnen. Die Kitas, Krippen und Horte im Kreis bieten weiterhin nur Notbetreuung an. Für die Schulen gilt Distanzlernen und Notbetreuung für die Jahrgangsstufen 1 bis 6, Distanzlernen für die Jahrgangsstufen 7 bis 13 und Präsenzangebote unter Hygienebedingungen für die Abschlussklassen und Q1.
Der Infektionsschutz des Kreisgesundheitsamtes meldete am Donnerstag 37 Corona-Neuinfektionen, darunter 13 Kontaktpersonen bereits positiv Getesteter. Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis beträgt jetzt 6.039. Insgesamt 511 Infektionen davon sind auf die britische Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen. Aktuell sind 980 Personen mit Corona infiziert. In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 2.078 Personen. 34 Personen werden in einer Klinik versorgt, davon sieben auf einer Intensivstation.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
149 Menschen sind seit Beginn der Pandemie im Kreis an oder mit Corona gestorben. Am Sonntag, 18. April, werden auch in der Stadt Norderstedt die Flaggen in ihrem Gedenken auf halbmast wehen. Damit ist die Stadt Teil der bundesweiten Gedenkfeier für die bisher fast 80.000 Corona-Toten in Deutschland, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen hat.
Corona-Ausbruch in den Werkstätten ist eingedämmt
Der Corona-Ausbruch in Norderstedter Werkstätten ist unterdessen eingedämmt. Am Donnerstag sind die Beschäftigten mit Behinderung an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt. Ende März hatten sich elf Personen – sechs Betreuer und fünf Menschen mit Behinderung – mit dem Coronavirus infiziert. Daraufhin mussten mehr als 30 Mitarbeiter, darunter die gesamte Führungsetage, in Quarantäne.
„Wir waren nicht mehr handlungsfähig. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir die Einrichtung vorübergehend geschlossen“, sagt Mathias Schneeloch. Der Einrichtungsleiter ist froh, dass die Infektionen durch die regelmäßigen Testungen aufgedeckt wurden. „Die Tests haben uns sehr geholfen, wir konnten schnell reagieren. Ansonsten hätten wir wahrscheinlich einen größeren Ausbruch erlebt.“
Von nun an gelten verschärfte Maßnahmen: Die Beschäftigten müssen die gesamte Arbeitszeit Masken tragen – zuvor durften sie sie am Arbeitsplatz abnehmen. „Diese Regel gilt mindestens bis zum zweiten Impftermin“, so Schneeloch.
Am 1. April wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten zum ersten Mal geimpft. Durch die kurz zuvor aufgedeckten Corona-Fälle stand der Termin allerdings auf der Kippe. „Wir hatten Glück, dass die Infektionen lokal in einem Bereich aufgetreten sind. Die Betroffenen werden nun später geimpft“, sagt Einrichtungsleiter Schneeloch.
Die Immunisierungen an sich seien gut abgelaufen und von den Behinderten vertragen worden. „Das Ärzteteam war sehr einfühlsam und hatte alles super organisiert“, sagt Schneeloch. Wirklich entspannen könne er sich aber erst nach der zweiten Impfung, die Anfang/Mitte Mai erfolgen soll. Dann wären über 90 Prozent der Werkstätten-Belegschaft geschützt.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).