Kisdorferwohld. Auf der Freifläche neben der Driving Range entsteht ein besonderer Platz. Wovon abhängt ab wann dieser bespielt werden kann.

In Sachen Golf ist der Großraum Hamburg ein Eldorado. Wer im Kreis Segeberg den Schläger schwingen möchte, hat bei der Suche nach einer Spielmöglichkeit oder einer sportlichen Heimat die Qual der Wahl. Das Angebot an Plätzen und Vereinen ist erlesen und üppig – für die Aktiven eine komfortable Situation, für die Manager der konkurrierenden Clubs, die sich einen harten Wettbewerb um Ideen, Rabatte und damit auch neue Mitglieder liefern, eine große Herausforderung.

Zu den Perlen im reichhaltigen Sortiment gehört fraglos der 1969 gegründete Golfclub Hamburg Gut Waldhof in Kisdorferwohld, dem dörflichsten Ortsteil der Gemeinde Kisdorf. Der vor
53 Jahren gebaute, leicht wellige, von Feldern und Weiden umgebene 18-Loch-Platz gilt als schwierig, wegen seines parkähnlichen Charakters und des alten Baumbestandes aber auch als einer der schönsten in Norddeutschland.

Golfclub Hamburg Gut Waldhof bietet künftig Kurzrunden an

Inhaber und Geschäftsführer Martin Thater weiß selbstverständlich um die Vorzüge des Areals – dessen ungeachtet will er den Golfclub Hamburg Gut Waldhof sowohl für Hobbygolfer als auch für leistungsorientierte Spieler noch attraktiver machen.

Auf einer 10,5 Hektar großen Freifläche neben der Driving Range entsteht deshalb ein 1766 Meter langer Neun-Loch-Kurs mit vier Par-3- und fünf Par-4-Bahnen. Auf dem Gelände wurden bislang Raps und Mais für die Biogasanlage in Kisdorferwohld angebaut und geerntet.

700.000 Euro Investitionskosten für Golfclub

Thater, der 700.000 Euro in das Projekt investiert, wäre ein schlechter Geschäftsmann, wenn er sich seine Entscheidung nicht gründlich überlegt hätte. „Unser Club hat in den vergangenen Jahren einen großen Zulauf gehabt, ist mittlerweile auf 1400 Mitglieder angewachsen.“ Da kann es mit nur 18 Bahnen schon mal zu Engpässen bei der Buchung von Startzeiten kommen. Erst recht, wenn auf Gut Waldhof an den stark frequentierten Wochenenden auch noch Turniere oder Mannschaftswettkämpfe stattfinden.

Auf dem Papier ist der  1766 Meter lange Neun-Loch-Kurs schon fertig: Martin Thater (l.) und Florian Clute von der Firma Sommerfeld, die den Platz baut.
Auf dem Papier ist der 1766 Meter lange Neun-Loch-Kurs schon fertig: Martin Thater (l.) und Florian Clute von der Firma Sommerfeld, die den Platz baut. © Unbekannt | Frank Best

„Künftig gibt es dann ja eine Ausweichmöglichkeit, die aktuell noch fehlt“, sagt Martin Thater, „außerdem ist ein kurzer, kompakter Kurs für Anfänger, die gerade erst die Platzreifeprüfung bestanden haben, aber auch für Jugendliche auf jeden Fall einfacher zu spielen als unsere langen Bahnen.“ Gut ankommen dürfte das neue Angebot zudem bei beruflich angespannten Golferinnen und Golfern mit einem eng getakteten Zeitplan. Thater: „Der Trend geht zur schnellen kurzen Runde nach Feierabend.“

Neuer Golfplatz: Raupe und Bagger sind im Einsatz

Entworfen und modelliert wurde der Platz vom Architekten Andreas Kukasch, eine GPS-gesteuerte Hightech-Raupe und ein Bagger sind bereits im Einsatz. Das schwere Gerät wurde mit Tiefladern nach Kisdorferwohld transportiert, die Bauzeit dürfte circa drei Monate betragen.

Die Fertigstellung unter strenger Beachtung der Vorschriften der Unteren Naturschutzbehörde Bad Segeberg sowie die Einsaat könnten im September oder Oktober erfolgen, sofern es keine außergewöhnlichen Verzögerungen gibt. Über den Herbst und Winter schließt sich dann noch eine mehrmonatige Pflegephase an.

Spielbetrieb auf neuem Platz könnte im Frühjahr 2023 beginnen

„Die Erdbauarbeiten sind bis auf das Ausheben der beiden Teiche nicht allzu aufwendig, aber die Raupe hat viel zu tun, um den Boden zu verschieben“, sagt Florian Clute, der bei der Firma Sommerfeld, die den neuen Neun-Loch-Kurs baut, für den Bereich Golfplatzbau und Renovation verantwortlich ist.

Er rechnet damit, dass der Spielbetrieb im April oder Mai 2023 – nachdem der Platz abschließend vermessen und vom Deutschen Golf-Verband geratet worden ist – aufgenommen werden kann.

Golfclub Hamburg Gut Waldhof: Zeitplan ist wetterabhängig

Clute hat für die Fertigstellung einen ordentlichen Zeitpuffer eingeplant, das ist so üblich. Einen limitierenden Faktor gibt es allerdings – das Wetter. Und das lässt sich bekanntermaßen nicht beeinflussen. „Es darf während der Arbeiten auf keinen Fall zu stark regnen. Der Untergrund ist zwar recht sandig, doch wenn es richtig schüttet, stehen alle Räder still.“