Kreis Segeberg. Das Unwetter traf die Einsatzkräfte unvorbereitet. Häuser standen unter Wasser, Straßen waren unpassierbar. DWD warnt weiter.

Schwere Regenfälle haben im Kreis Segeberg Dutzende Gebäude unter Wasser gesetzt und Straßen überflutet. Die Feuerwehren rückten zu mehr als 60 Einsätzen aus. Besonders traf das Unwetter am Dienstag Norderstedt mit 45 Einsätzen. Dort rief die Einsatzleitung den feuerwehrinternen Ausnahmezustand aus. Alle vier Ortswehren waren mit rund 80 Männern und Frauen im Einsatz. Eine eigens für das Unwetter eingerichtete Einsatzzentrale in der Wache Garstedt übernahm die Koordination.

„Das war ein kurzer, aber heftiger Regen“, sagte Einsatzleiter Jürgen Klingenberg. „Besonders betroffen waren die Stadtteile Garstedt und Friedrichsgabe.“ Die Europa-Passage am Herold-Center lief voll. Videos auf Facebook zeigen den Boden, der komplett unter Wasser stand. Mehrere Straßen waren unpassierbar, Keller liefen bis zu einer Höhe von 80 Zentimetern voll.. Außerdem stürzten Bäume um.

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Vollgelaufene Keller im Forschungstentrum


Das Unwetter hatte die Feuerwehren und die Einsatzleitstelle in Elmshorn am Donnerstagnachmittag völlig unvorbereitet getroffen. Warnungen hätten nicht vorgelegen, sagt Patrick Juschka vom Kreisfeuerwehrverband. Orte wie Norderstedt und Sülfeld waren nach seinen Angaben besonders betroffen, während beispielsweise die Wehren in Kaltenkirchen und Wahlstedt nicht ein einziges Mal ausrücken mussten.

Im Forschungszentrum Borstel in Sülfeld liefen die Keller des Klinikaltbaus und der Neubau voll. Die Einsatzkräfte waren bis zum Mittwoch  im Einsatz und forderten weitere Pumpen aus Nachbargemeinden an. Im Altbau stand das Wasser kniehoch, im Souterrain des Neubaus waren es 20 Zentimeter. Dort kam es außerdem zu einem Hangabrutsch, sodass Schlamm ins Gebäude geschwemmt wurde. In beiden Häusern müssen umfangreiche Trocknungsanlagen installiert werden. „Noch ist unklar, wie hoch der Schaden ist“, sagte Frank Petersen, Vorstandsmitglied der Klinik und Projektleiter für den Neubau.

Starkregen: Verkehrsunfall auf der A7 bei Norderstedt

In Kisdorf überflutete der Regen zwei Reiterhöfe auf einer Fläche bis 200 Quadratmeter. Auch Boxen der Pferde standen unter Wasser.  Juschka berichtet außerdem von Häusern, in denen das Wasser durchs Dach in den Keller drang. Während des Starkregens kam es auf der Autobahn 7 bei Norderstedt zu einem Verkehrsunfall. Ein Auto war ins Schleudern geraten und auf dem Dach in einem Graben gelandet. Meldungen, nach denen der Fahrer im Fahrzeug eingeklemmt war, bestätigten sich nicht. Er konnte leicht verletzt gerettet werden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt im Kreis Segeberg weiter vor Unwettern. Dabei kann es gebietsweise zu Starkregen mit Mengen zwischen 30 und 60 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit und Sturmböen um 80 km/h kommen. Strichweise kann auch über mehrere Stunden hinweg extrem heftiger Starkregen  mit 100 Litern auf den Quadratmeter fallen.