Kaltenkirchen. Grausiger Unfall: Der Mann wurde meterweit von einem Lkw mitgeschleift. Die Identität des Todesopfers ist nun geklärt.
Der Versuch, Diesel-Kraftstoff aus einem Lastwagen abzupumpen, kostete einem 33-Jährigen aus Henstedt-Ulzburg das Leben. Einen Tag nach dem grausamen Unfall auf der Kieler Straße in Kaltenkirchen, hat die Polizei die Identität des Getöteten geklärt. Durch die Schwere der Verletzungen war es der Polizei am Donnerstag noch nicht möglich, Namen und Herkunft des Mannes zu benennen.
Lkw schleifte den Mann mehrere Hundert Meter mit
Wie berichtet, trug sich der Unfall am frühen Morgen des Donnerstages zu. Gegen 4 Uhr muss sich der 33-Jährige dem 3,5-Tonnen-Lastwagen eines 41-jährigen Fahrers aus Tschechien genähert haben. Dieser hatte den Laster auf dem Parkplatz eines Baumarktes abgestellt und schlief in der Fahrerkabine. Offenbar hatte der 33-Jährige alle Utensilien für das Abzapfen von Diesel-Kraftstoff aus Tanks in einem Rollkoffer bei sich. Er machte sich am Tank des Lastwagen zu schaffen.
„Bei der Untersuchung des Lkws wurde ein Loch an dessen Tank festgestellt und entsprechendes Bohrwerkzeug in dem unter dem Lkw klemmenden Koffer mitsamt Kanistern aufgefunden“, teilt Polizeisprecher Lars Brockmann mit.
Fahrer fand Rollkoffer unter seinem Lkw
Der Lastwagenfahrer wurde von Geräuschen geweckt – konnte bei der Kontrolle des Lastwagens aber nicht feststellen. Schließlich fuhr er los. Wenige Hundert Meter später hielt der Tscheche auf einer Tankstelle an der Kieler Straße. Er hatte Schleifgeräusche unter seinem Lastwagen wahrgenommen.
Tatsächlich fand er unter dem Lastwagen schließlich den Rollkoffer des 33-Jährigen Diesel-Diebs und meldete sich bei der Polizei, um den Diesel-Diebstahl anzuzeigen. Dass er den 33-Jährigen Henstedt-Ulzburger mitgeschliffen und dabei getötet hatte, war im dabei offensichtlich gar nicht klar. Die stark entstellte Leiche des Mannes und der zum Diesel-Abpumpen benützte Gartenschlauch lagen auf der Kieler Straße. Die Blutspur zog sich vom Baumarkt, über die Straße bis zu Tankstelle.
Der 41-jährige Fahrer des Lastwagens wurde zunächst wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen, konnte aber nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kiel am Donnerstagabend aus Mangel an Haftgründen entlassen werden.