Bad Bramstedt. Bodo Kaping verabschiedet sich nach 45 Jahren mit „Direktionshain“ aus Bad Bramstedt. Neuer Präsident ist Horst Kriesamer.

Bodo Kaping, Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, ist nach 45 Dienstjahren in den Ruhestand gegangen – die letzten fünf Jahre hat er in Bad Bramstedt verbracht. Sein Nachfolger ist der 61 Jahre alte Horst Kriesamer, der zuletzt an der Spitze der Abteilung fünf im Bundespolizeipräsidium Potsdam stand. Dort residiert das Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Die Referate dieser Abteilung befassen sich unter anderem mit Themen wie IKT-Strategien, Infrastruktur, Informationssicherheit, Produktmanagement sowie Funkaufklärung.

Bodo Kaping wurde in Wismar geboren, machte dort sein Abitur und trat als nautischer Offiziersanwärter in die Volksmarine der DDR ein. Hier brachte er es bis zum Korvettenkapitän zur See und arbeitete sich nach der Wiedervereinigung im damaligen Bundesgrenzschutz (BGS) vom gehobenen in den höheren Dienst empor. Nach zahlreichen Missionen im In- und Ausland sowie bei der deutschen Botschaft in Moskau und im Polizeipräsidium Potsdam wurde er im Mai 2016 Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt.

Verene Jeske und Annegret Mißfeldt pflanzen eine Espe

Horst Kriesamer (61) ist neuer Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt.
Horst Kriesamer (61) ist neuer Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt. © Bundespolizei | Bundespolizei

Wenige Tage vor seinem Dienstende lud Kaping seinen Vorgänger Joachim Franklin sowie Bad Bramstedts Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt, Bürgermeisterin Verena Jeske und rund 50 Bundespolizistinnen und -polizisten zu einer ganz besonderen Baumpflanzaktion ein: Auf dem Raaberg wurde ein sogenannter Direktionshain angelegt. Neben dem Stabsgebäude wurde der neue Hain mit den ersten vier jungen Bäumen symbolisch angepflanzt. An der Aktion beteiligten sich neben Kaping, der einen Spitzahorn in die Erde brachte, sein Vorgänger Franklin (Stileiche) sowie Mißfeldt und Jeske, die gemeinsam eine Espe pflanzten. Für den vierten Baum, eine Ulme, wird Kapings Nachfolger Kriesamer, der erst vor wenigen Tagen seinen ersten Arbeitstag in der Rolandstadt hatte, noch ein Loch buddeln.

Den Hintergrund der Aktion erläuterte der scheidende Präsident in einer kurzweiligen Ansprache. „Im vergangenen Jahr mussten wir eine 50 Jahre alte Eiche fällen, die von Parasiten befallen war,“ so der 63-jährige. „Ich ließ die Fällaktion zunächst stoppen, weil ich den Verlust des edlen Gehölzes einfach nicht wahrhaben wollte,“ sagte Kaping. Aber Fachleute hätten ihn schließlich davon überzeugt, dass der Baum nicht mehr zu retten sei.

Der Verlust der Eiche war Anlass für den Polizeichef, sozusagen als Vermächtnis seiner Dienstzeit in Bad Bramstedt einen Baumhain aus der Taufe zu heben, an dem sich, so seine Hoffnung, auch nachfolgende Generationen der Bundespolizei noch erfreuen werden.

Kaping betonte die enge Verbundenheit mit Bad Bramstedt: Mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnten in der Stadt, in der sie unter anderem zahlreiche Ehrenämter wahrnehmen würden. „Gerne erinnere ich mich an die Benefizveranstaltungen im Kurhaustheater mit dem Polizeiorchester aus Hannover“, betonte Kaping. Das gute Verhältnis würdigte auch Bürgermeisterin Verena Jeske in ihrem Grußwort.

Ein Patrouillenboot trägt den Namen der Kurstadt

Das erste Benefizkonzert im Jahre 2017 galt dem vor einem Jahr verstorbenen Umweltaktivisten Rüdiger Nehberg und seinem gemeinnützigen Verein Target, der sich für die Abschaffung der Genitalverstümmelung von Frauen einsetzt. Die folgenden Benefizveranstaltungen fanden zugunsten der Bramstedter Tafel statt. Die enge Verbundenheit zu Bad Bramstedt zeige sich, so Kaping, auch auf dem Wasser: Ein Patrouillenboot der Bundespolizei trägt der Namen der Kurstadt. Die Bundespolizei, vormals BGS, bezog ihren Standort in Bad Bramstedt vor rund 57 Jahren als Grenzschutzkommando Küste. Nach der Wiedervereinigung und einer bundesweiten BGS-Reform mit der damit verbundenen Auflösung der Grenzschutzkommandos entstand in Bad Bramstedt 1992 das Grenzschutzpräsidium Nord.

2005 wurde aus dem BGS die Bundespolizei, die 2008 neu strukturiert wurde. Im Zuge dieser Reform wurde das Präsidium der Rolandstadt in eine Bundespolizeidirektion herabgestuft. Der Direktion unterstehen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern rund 2400 Mitarbeitende, in Bad Bramstedt sind es etwa 250.