Norderstedt. Firmenmachen bessere Geschäfte als erwartet, sagt eine Umfrage der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt.
Für die Mehrheit der Unternehmen in Norderstedt scheint sich das Geschäft im zweiten Jahr der Corona-Pandemie besser entwickelt zu haben, als ursprünglich erwartet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Unternehmensbefragung, die die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) durchgeführt hat. Mehr als 70 Prozent der Befragten bewerten die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens als gut oder sehr gut – die Erwartungen vor einem Jahr waren deutlich pessimistischer. Die EGNO wurde 1974 gegründet, alleinige Gesellschafterin ist die Stadt.
Norderstedter Unternehmen trotzen der Corona-Krise
Die Unternehmen in Norderstedt mussten demnach zwar weiterhin mit logistischen Engpässen kämpfen, dennoch hat die Pandemie auch zu einer steigenden Nachfrage von bestimmten Dienstleistungen und Produkten geführt. Professor Dr. Stefan Lennardt von dem Dortmunder Strategieberatungsunternehmen Moduldrei hat die Umfrage durchgeführt. Er sagt: „Natürlich hat die Krise einigen Unternehmen schwer geschadet. Insgesamt aber ist Norderstedts Wirtschaft offenbar gut durch die Pandemie gekommen.“ Unternehmen in Norderstedt hätten ihre Arbeitsweisen weiter digitalisiert. Auf diesen Modernisierungsschub könnten sie jetzt aufbauen. Viele der befragten Unternehmen arbeiten inzwischen nahezu papierlos.
Deutlich verbessert haben sich auch die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten. Durch die vermehrte Nutzung von Home-Office stieg die Bereitstellung von digitalen Endgeräten für Mitarbeitende. Neue Arbeitsmodelle mit flexibler räumlicher und zeitlicher Aufteilung wie das Konzept Co-Working, seien indes kaum bei den Norderstedter Unternehmen etabliert. Es fehlten Informationen und Kenntnisse über Co-Working. Mehr als 30 Prozent der befragten Unternehmen wünschen sich laut Umfrage eine starke Vernetzung untereinander sowie Unterstützung bei der Gewinnung von Fachkräften. Die Umfrage wurde vom 15. Februar 2021 bis 6. März 2022 durchgeführt, von 732 angefragten Unternehmen nahmen 138 teil.
„Aus den persönlichen Gesprächen mit Unternehmen wissen wir, welche Herausforderungen aktuell zu bewältigen sind“, sagt EGNO-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann. Im Laufe des Umfragezeitraumes habe der Ukraine-Krieg die Lage noch einmal grundlegend verändert. Unternehmen, die deshalb Beratungsbedarf hätten, sollten sich an die EGNO wenden.