Kreis Segeberg. Das Land versendet Anschreiben an die Gruppe Ü 80 deshalb bis Mitte März nun in kleinen Tranchen.

Pro Tag werden derzeit in Deutschland etwa 150.000 Menschen gegen Corona geimpft, in Schleswig-Holstein waren es mit Stand Montag insgesamt 148.297 Erst- und 90.834 Zweitimpfungen. In Norderstedt sind es derzeit pro Tag maximal 96, bis einschließlich 2. Mai waren über das offizielle Anmeldeportal impfen-sh.de am Dienstag, 16 Uhr, noch 664 Termine frei. Bis Mitte März – hier hat die Landesregierung ihre Planung verändert – sollen nach jetzigem Stand alle Menschen über 80 ihre Schreiben erhalten. Das Verfahren wurde entzerrt, die Briefe werden laut Gesundheitsministerium nun in „kleineren Tranchen“ versendet, da die eigens eingerichtete Telefonhotline überlastet war, was zu langen Wartezeiten und Bandansagen („Zu einem späteren Zeitpunkt anrufen“) führte.

Parallel macht bundesweit der Begriff vom „Impfstau“ die Runde, es geht um das Missverhältnis zwischen der Liefermenge des Herstellers AstraZeneca und den verabreichten Impfdosen. Was helfen könnte, wäre eine Erweiterung der Impfberechtigung auf die zweite Prioritätsgruppe und eine Zulassung des Vakzins für alle im Alter von 65+, wie sie auf Basis einer besseren Datenlage momentan geprüft wird. Darauf warten viele Menschen in der Region, denn unter anderem wären dann alle Bürgerinnen und Bürger über 70 an der Reihe. Mecklenburg-Vorpommern hat diesen Schritt in die zweite Gruppe bereits teilweise vollzogen, dort fahren Impfteams ab sofort Kitas, Grund- und Förderschulen an.

Im März Erweiterung auf zweithöchste Priorität geplant

Noch gibt es aber kein festes Startdatum hierfür in Schleswig-Holstein, im Laufe des März soll die Anmeldung möglich sein. Die Buchungswebsite wird zuvor angepasst werden müssen. Ob insbesondere die Senioren – wie bei der Gruppe Ü 80 geschehen – persönlich angeschrieben werden, ist bisher nicht entschieden worden. Alternativ bliebe ansonsten neben der Online-Anmeldung der telefonische Weg über die Hotline 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigung. Hier kommt es, so berichten Leser, aber immer noch vereinzelt zu Problemen mit der Vorwahl 040 – Norderstedter landen dann in Hamburg und werden abgewiesen. Bei einem Anruf aus einem Mobilfunknetz habe es hingegen funktioniert, wurde uns berichtet.

Die Stagnation beim Infektionsgeschehen im Kreis setzt sich derweil fort. Nach 26 weiteren nachgewiesenen Fällen beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz 47,3. Aktuell sind 451 Personen infiziert, 1122 in Quarantäne. 20 Menschen müssen in einem Krankenhaus behandelt werden, fünf davon auf einer Intensivstation. An oder mit Covid-19 sind 130 Menschen gestorben, der letzte Todesfall wurde am 16. Februar registriert.