Norderstedt. Die Stadt Norderstedt plant ein kostenloses Open-Air-Festival im Juli und August, finanziert durch Corona-Fonds,

In Zeiten von Krisen sei es die Aufgabe von Kunst und Kultur, den Menschen Angebote zu machen, die sie ermutigen, versöhnen und inspirieren, sagt Kulturamtsleiter Dieter Powitz. Und begründet so die Planungen der Stadt Norderstedt für einen spontanen „Norderstedter Kultursommer“, ein kulturelles Festival über fünf Wochenenden, zwischen dem 3. Juli und dem 1. August, immer sonnabends und sonntags, aber auch weitere Tage unter der Woche seien denkbar. Kultur soll geboten werden unter freiem Himmel im Hof des Kulturwerkes am See, immer zwischen 14 und 22 Uhr.

Die Corona-Krise, so Powitz, habe für leere Bühnen, verwaiste Proberäume und abgesagte Veranstaltungen gesorgt. „Nicht nur die Künstlerinnen und Künstler leiden darunter, auch alle anderen Menschen vermissen den kollektiven Moment. Denn Kultur ist ein essenzielles Bindemittel für ein lebendiges gesellschaftliches Miteinander, das wegen der Kontaktbeschränkungen schon viel zu lange fehlt.“

Das Open-Air im Innenhof am Kulturwerk soll von der Mehrzwecksäle Norderstedt (MeNo GmbH) sowie der Stadtpark Norderstedt GmbH auf die Beine gestellt werden. Angedacht sei ein leichtes Programm aus Theater, Pop, Klassik, Poesie und Jazz. Die Menschen sollen zusammenkommen und jeden Sonnabend und Sonntag ein wenig kulturelle Normalität genießen. Die Kulturträger der Stadt sowie externe Künstlerinnen und Künstler sollen das Programm bestreiten.

Im Corona-Sonderfonds seien noch 140.200 Euro übrig

Ein Hygienekonzept für die Einhaltung der Auflagen in der Pandemie werde erstellt, für eine mobile Bestuhlung für 50 bis 250 Personen gesorgt. Die Gesamtkosten des Kultursommers beziffert Powitz mit 29.500 Euro. Denn: Auf Eintrittsgelder soll komplett verzichtet werden. Die Mittel will die Stadt unter anderem aus dem Corona-Sonderfonds nehmen. Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder hatte das der Politik vorgeschlagen, die nichts dagegen hatte.

Wie Roeder im Hauptausschuss ausführte, seien bislang aus dem ehemals 380.000 Euro schweren Sonderfonds 239.800 Euro von Vereinen und Verbänden aus Sport, Kultur, Jugend und Sozialem abgerufen worden. Die höchsten Zuwendungen erhielten bislang mit 114.750 Euro die Kulturvereine, 86.850 Euro bekamen Vereine des Sports, 38.200 Euro gingen an Jugend und Soziales. Demnach seien noch 140.200 Euro im Fonds verfügbar. Die Unterstützung des „Kultursommers“ mit Geld aus dem Fonds sei vertretbar, weil Kulturträger der Stadt mit der Auftrittsmöglichkeit unterstützt würden.