Norderstedt. Die Entschärfung eines Unfallschwerpunkts an der Segeberger Chaussee verzögert sich. Das steckt dahinter.
Die geplante Entschärfung des Unfallschwerpunktes in Glashütte verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Die Norderstedter Stadtverwaltung soll nun zunächst mit ortsansässigen Landwirten sprechen, wie deren Anliegen bei einer neuen Verkehrslösung besser berücksichtigt werden können. Das beschlossen die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung. Der Unfallschwerpunkt ist eine Kreuzung, an der auch der Gasthof Zur Glashütte liegt. Der Hummelsbütteler Steindamm und der Hofweg treffen hier auf die Segeberger Chaussee. Wegen der etwas unübersichtlichen Verkehrssituation kommt es hier immer wieder zu Unfällen.
Norderstedt: Bauern protestieren gegen Pläne der Politik
Abhilfe versprach ein Vorschlag der Stadtverwaltung, der zwei Schritte vorsah. Die Einfahrt des Hofweges in die Segeberger Chaussee sollte mit Pollern oder Blumenkübeln verschlossen, der Hofweg also in eine Sackgasse verwandelt werden. Und bis 2023 würde angestrebt, die Kreuzung mit Ampeln auszustatten, wofür allerdings die Abstimmung mit dem Landesbetrieb Verkehr (LBV) nötig wäre.
Gegen die Absperrung des Hofweges gibt es nun aber Widerstand. Ein ortsansässiger Landwirt meldete in der Einwohnerfragestunde des Ausschusses Bedenken an. Er und andere Landwirte seien beruflich darauf angewiesen, mit ihren Traktoren aus dem Hofweg in die Segeberger Chaussee abbiegen zu können, gerade in der Erntezeit. Das Anliegen griffen die Politiker im Ausschuss auf. Im Raum steht nun die Idee, dass an der Stelle absenkbare Poller eingebaut werden könnten. Die Landwirte und etwa auch die Fahrer von Krankenwagen würden dann Transponder erhalten, mit denen die Poller abgesenkt werden können.
Diskutiert wurde auch die Frage, ob der Hofweg Teil der Ampelkreuzung werden könnte. Nach Angaben der Verwaltung ist das aber nicht möglich, der Fahrstreifen sei nicht breit genug für zwei Abbiegespuren. Nach Ansicht von FDP-Fraktionschef Tobias Mährlein sollte diese Variante aber nicht verworfen werden: „Aus meiner Sicht könnte man die Einfahrt in den Hofweg etwas verbreitern.“ Und er kritisiert die Behörden in ihrem Vorgehen: „Ich glaube, die Verwaltung hat über vieles nicht nachgedacht. Offensichtlich werden Straßenplanungen in Norderstedt ohne die betroffenen Landwirte gemacht. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Verwaltung bei derartigen Maßnahmen natürlich vorher den Kontakt mit den Betroffenen sucht.“