Borstel. In der Klinik in Borstel werden keine Patienten mehr behandelt. Wie es für die Beschäftigten weitergeht.

Auf einmal geht alles ganz schnell: Zwar schließt die Medizinische Klinik Borstel offiziell erst am 31. Dezember. Doch bei der stationären Versorgung der Lungenpatienten ist nun wohl schon wesentlich früher Schluss: Ende des Monats soll die Patientenversorgung in dem Bereich eingestellt werden. Das bestätigte Britta Weller, die Sprecherin des Forschungszentrums Borstel auf Anfrage des Abendblattes. ,,Auf den Stationen findet noch bis Ende November reguläre Patientenversorgung statt“, sagte die Sprecherin des Forschungszentrums, an das die Lungenfachklinik angegliedert ist.

Borstel: Klinik-Mitarbeitern wird gekündigt

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) und das Schlaflabor sollen dagegen wie geplant noch bis zum 31. Dezember im regulären Betrieb weiterlaufen. Das Forschungszentrum Borstel ist von der Schließung der Lungenfachklinik ausgenommen. Seit im Sommer auf Landesebene entschieden worden war, die Lungenfachklinik in Borstel aus ökonomischen Gründen zu schließen, haben zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Einrichtung verlassen. Einige Ärzte sind bei der LungenClinic in Großhansdorf (Kreis Stormarn) untergekommen, andere orientieren sich an die Asklepios Klinik in Bad Oldesloe.

Aber nicht alle Mitarbeiter der Lungenfachklinik gehen offenbar freiwillig. ,,Aufgrund der Schließung der Klinik zum 31. Dezember erfolgten betriebsbedingte Kündigungen“, sagte Britta Weller. Wie viele der 183 Mitarbeiter die Klinik bisher verlassen haben - und aus welchen Bereichen und Berufsfeldern sie kommen, sagte sie nicht. Um soziale Härten für die betroffenen Mitarbeitender abzufedern, sei ein Sozialplan ,,unter bestmöglicher Ausschöpfung aller verhandelten Mittel“ ausgehandelt worden.

Patienten müssen sich nach der Schließung der Lungenklinik in Borstel zwangsläufig neu orientieren: Für sie steht als neue Anlaufstelle die LungenClinic Grosshansdorf und die Asklepios Klinik in Bad Oldesloe bereit. Zudem baut das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel seine Abteilung für Lungenheilkunde aus. Auch dort werden Ärzte und Fachkräfte der Medizinischen Klinik Borstel eingestellt.