Henstedt-Ulzburg. Dem Logistikstandort in Henstedt-Ulzburg droht die Schließung. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen wären.
Noch immer haben die etwa 60 Mitarbeiter des Caterpillar-Motorenwerks in Henstedt-Ulzburg keine Ahnung, wie ihre berufliche Zukunft aussieht. „Die hüllen sich komplett in Schweigen“, sagt Steffen Kreisl, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Kiel Neumünster.
Am Montag war Kreisl mit einigen der Caterpillar-Beschäftigten auf den Marktplatz von Henstedt-Ulzburg gezogen, um die Bürgerinnen und Bürger mit einem Info-Stand auf die Situation des Werkes aufmerksam zu machen. Das US-Unternehmen hatte am 7. Juli per Video-Botschaft mitgeteilt, dass bis Ende 2022 der Verkauf der mittelschnelllaufenden Motoren (MSE) an allen seinen Standorten in Deutschland und China eingestellt werde. In Kiel sind davon 670 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, am Logistikstandort in Henstedt-Ulzburg etwa 60.
Anweisung aus den USA: „Keine politischen Termine“
Mit der Aktion am Montag wollte die IG Metall klar machen, dass eine Schließung der Standorte nicht hingenommen werde. „Da hängen ja auch bis zu 650 Zulieferer dran. Aber auch die Läden um die Ecke des Werkes sind betroffen und viele Familien in Henstedt-Ulzburg. Das ist ein Angriff auf uns alle“, sagt Kreisl.
Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Wirtschaftsförderer Sebastian Döll wollten am Montag ihre Solidarität zeigen und einen Rundgang in der Firma machen. Doch sie erhielten keinen Zutritt. Die Geschäftsführung habe eine Anweisung aus den USA erhalten: „Keine politischen Termine.“ Sehr zum Unverständnis der Bürgermeisterin. Ihr blieb nur, vor dem Tor mit der IG Metall und dem Betriebsrat zu sprechen.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hängen total in der Luft, es gibt keine Gespräche seitens der Geschäftsführung, man weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wir als Gemeinde können nur appellieren und eine Plattform für Gespräche bieten.“ Schmidt kündigte an, sich für ein weiteres Vorgehen auch mit den Oberbürgermeistern aus Kiel und Rostock abzusprechen.