Geesthacht. Auch Oldtimer-Treffen dürfen beim Tag des offenen Denkmals mitmachen. Was Thomas Robrahn über seine Rarität zu erzählen hat.
Am Tag des offenen Denkmals stehen nicht nur historische Gebäude im Mittelpunkt. Im Jahr 2018 erkannte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auch Oldtimertreffen als mobiles technisches Denkmal an. Kfz-Meister Axel Einfeldt organisierte am Tag dieser Kulturveranstaltung immer ein Oldtimertreffen in Geesthacht. Nun hat er den Staffelstab an den Verein Pulling Party weitergegeben.
Der Einstieg für Philip Hoffmann und Co. – sie organisieren auch den Trecker Treck in Hohenhorn – verlief nicht ohne Hürden. Obwohl die Vereinsmitglieder das Gelände vorher abgesperrt hatten, war der Platz am Alten Bahnhof in Geesthacht, auf dem die Oldtimer stehen sollten, durch sieben Autos belegt. Die Halter konnten so kurzfristig nicht kontaktiert werden, also schaffte der Abschlepper Platz für die alten Karossen, Trecker und Motorräder.
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Die Kulisse hätte derweil nicht schöner sein können. Etwa 100 Fahrzeuge trudelten nach und nach ein, die bis 17 Uhr zu bestaunen waren. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und hängten eine Fahrt mit der historischen Dampflok „Karoline“ an, nachdem sie sich alten Autos beäugt hatten.
Die kürzeste Anfahrt hatte mit Sicherheit Thomas Robrahn. Der 62 Jahre alte Geesthachter wohnt in der Bahnstraße, die am Bahnhof entlangführt. Sein schmucker OSI 20 MTS ist eine richtige Rarität. Die Karosserie wurde in den 1960er-Jahren von der italienischen Firma Osi gebaut, die Technik stammte von Ford. „Rund 2000 Fahrzeuge wurden gebaut, dann ging OSI pleite“, weiß Robrahn zu erzählen.
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„Europaweit gibt es nur noch 150 Fahrzeuge dieser Art, zwei davon in Geesthacht“, berichtet der gelernte Feinmechaniker. Durch Zufall hatte er dieses rare Fabrikat auf einem Oldtimer-Treffen entdeckt. Der Wunsch, selbst einen zu besitzen, ließ ihn nicht mehr los. Über Ebay wurde er dann einige Zeit später fündig. „Bevor ich den Wagen gekauft habe, habe ich noch sechs Monate überlegt. Er stand zwölf Jahre in der Garage, und es war doch einiges zu machen“, sagt Robrahn.
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Für 12.500 Euro wechselte der OSI schließlich doch den Besitzer. „Ich habe dann noch etwa 10.000 Euro hineingesteckt. Die Schweißarbeiten habe ich machen lassen, das Entrosten und die Versiegelung und vieles mehr habe ich selbst erledigt“, berichtet der 62-Jährige. Die Arbeit und die Investition haben sich gelohnt. Laut Wertgutachten sei sein Wagen mittlerweile über 30.000 Euro wert. „Verkaufen möchte ich ihn trotzdem nicht, es macht einfach viel zu viel Spaß, mit dem Auto zu fahren. Er fährt sich so weich wie eine Hafenbarkasse“, sagt er schmunzelnd.