Lauenburg. Auf rund 300 Quadratmetern ist eine Grabstätte für Menschen und Tiere entstanden. Das muss man über die Bestattung wissen.

Reine Tierfriedhöfe gibt es bereits an dem ein oder anderen Ort. Aber gemeinsame Grabstätten für Mensch und Tier? Das ist ungewöhnlich – aber wo, wenn nicht auf dem Friedhof in Lauenburg, der immer wieder mit innovativen Ideen punktet, könnte so eine Idee umgesetzt werden?

Dennoch hat es einige Jahre gebraucht von den ersten Überlegungen bis zur Realisierung. Jetzt aber ist es soweit: Unter dem Namen „Ankerplatz“ ist am Freitag im Südosten des Friedhofs eine rund 300 Quadratmeter große Fläche für gemeinsame Grabstätten für Mensch und Tier mit einer Andacht eröffnet worden.

Mensch und Tier finden gemeinsame Grabstätte auf dem Friedhof Lauenburg

„Die Idee dazu entstand schon vor vielen Jahren“, berichtet Uwe Pusback. Durch Gespräche mit Besuchern entwickelte der gärtnerische Leiter die Idee, Grabstätten für Mensch und Tier anzulegen. „Der Wunsch danach wurde immer wieder mal artikuliert“, sagt Pusback.

„Anfangs war mir der Gedanke fremd“, gibt Elle Koriath, Friedhofsleiterin, zu. Aber je öfter die Mitarbeiter das Thema besprachen und Realisierungsmöglichkeiten umrissen, desto mehr nahm die Theorie eine Form an, die schlussendlich dem Träger, der Kirchengemeinde Lauenburg, vorgestellt wurde.

Die ersten Reaktionen auf das neue Angebot waren durchweg positiv

„Der Grundgedanke und der Wunsch, einen gemeinsamen Ort der letzten Ruhe für Menschen und Tier zu schaffen, hat für mich einen zutiefst seelsorgerlichen Aspekt“, erklärt der Vorsitzender des Kirchengemeinderates, Pastor Philip Graffam. Die Verantwortlichen erörterten das Thema nachhaltig und beschieden den Antrag schnell positiv, sodass alle erforderlichen Verwaltungsaufgaben vorbereitet und bearbeitet werden konnten.

Uwe Pusback, gärtnerischer Leiter des Friedhofs Lauenburg, am Eingang zum „Ankerplatz“
Uwe Pusback, gärtnerischer Leiter des Friedhofs Lauenburg, am Eingang zum „Ankerplatz“ © BGZ | Frauke Maaß (FMG)

Sobald die Genehmigung vorlag, ging es an die konkreten Planungen. Gemeinsam mit seinem Grünpflegeteam hat Uwe Pusback für den „Ankerplatz“ ein räumlich abgegrenztes Areal geplant, mit einer Buchenhecke eingefriedet und als neue Bestattungsfläche angelegt. „Ich freue mich, dass wir die Idee umsetzen konnten. Oft gehören Haustiere zur erweiterten Familie und sind treue Gefährten und Begleiter. Wenn dann ein Haustier stirbt, kann es tröstlich sein, zu wissen wo es beigesetzt wurde“, unterstreicht der 58-Jährige die Entscheidung.

Anlage auf dem Friedhof Lauenburg bietet auch Grünflächengräber

Neben der gärtnerischen Anlage wurde noch ein besonderer Blickfang geschaffen: Ein farbenfrohes, über Spenden finanziertes Graffito veranschaulicht die häufig große Nähe zwischen Mensch und Tier.

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Die Anlage bietet neben dem herkömmlichen Angebot von Gartenwahlgräbern, deren Grabpflege durch die Angehörigen erfolgen muss, auch Grünflächengräber, die von der Friedhofsgärtnerei angelegt und in Ordnung gehalten werden.

„Wir freuen uns, dass wir den Menschen dieses Angebot ab sofort machen können“, sagt Elle Koriath. Erste Reaktionen waren durchweg positiv, freut sie sich.

Hier gibt es Informationen:

Ab sofort ist die Bestattung von Mensch (Sarg oder Urne) und Tier (Urne) in einer Grabstätte auf dem „Ankerplatz“ möglich. Bei einer Erstbelegung mit einem kremetierten Tier (Urne) wird vorausgesetzt, im Rahmen einer finanziellen Vorsorge für den eigenen oder einen zu benennenden Bestattungsfall, einen Treuhandvertrag mit exakter Grabzuordnung mit der Ev.-luth- Kirchengemeinde Lauenburg abzuschließen. Informationen zu Grabstätten, Satzung und zu den Gebühren gibt es bei der Friedhofsverwaltung unter 04152/3030 oder per Mail an friedhofsverwaltung@kirche-lauenburg.de.