Lauenburg. Neuer Anlauf für eine altersgerechte sportliche Betätigung. Boule-Gruppe der Senioren sucht weitere Mitstreiter.

Aller Anfang ist schwer. Das haben auch die Teilnehmer des ersten Treffens der Boulegruppe des Seniorenbeirates in Lauenburg erlebt. Aber Spaß habe es allemal gemacht, waren sie sich einig.

Wie berichtet, gibt es jetzt einen neuen Anlauf, ältere Lauenburger für eine sportliche Betätigung zu begeistern – und gleichzeitig Raum für Geselligkeit zu bieten. Die altersgerechten Trimm-Dich-Geräte am sogenannten Kornhausplatz werden von den Senioren jedenfalls kaum genutzt. Um diesen Bewegungsparcours hatte der Seniorenbeirat sechs Jahre lang gekämpft.

Lauenburger Senioren spielen Boule auf dem Friedhof

Doch bereits 2017 hatte der Beirat beklagt, dass es keine Hinweisschilder gibt, die den Weg zu den im angenehmen Halbschatten gelegenen Geräten weisen. Auch seien die Benutzungshinweise so klein geschrieben, dass sie kaum zu entziffern sind. Möglicherweise sollen die Geräte jetzt sogar wieder abgebaut werden.

Doch mit der Boule-Anlage am Rande des Lauenburger Friedhofes hat der Seniorenbeirat offenbar voll ins Schwarze getroffen. „Nun ja, anfangs gab es schon ein paar erschrockene Gesichter, dass wir Senioren auf dem Friedhof spielen wollen“, sagt Beiratssprecher Claus Beissner schmunzelnd.

Nach kurzer Eingewöhnung hatten alle viel Spaß

Aber die Vorurteile seien nach der Besichtigung der Anlage schnell verflogen. Im Gegenteil: Die Boule-Anlage am Tennisclub, die kurzzeitig auch im Gespräch war, kam bei den sportlichen Senioren längst nicht so gut an. „Die Anlage war zu weitläufig und für Wettkämpfe wenig hergerichtet“, sagt Beissner. Ehrgeizig ist die Boule-Gruppe des Seniorenbeirates nämlich sehr.

Im Geheimen träumen die Mitglieder schon davon, mit Vereinen aus Hohnstorf oder Büchen einen Wettkampf auszutragen. Die Teams sind bereits seit Jahren aktiv und tragen interne Championate aus.

Ganz so weit sind die Lauenburger Boule-Spieler natürlich noch nicht. Neun motivierte Frauen und Männer – alle im Seniorenalter – kamen zum ersten Treffen und versuchten sich im Spiel mit den glänzenden Kugeln. Zunächst noch etwas zaghaft und unsicher mit dem Regelwerk, dann aber hatten alle Teilnehmer umso mehr Spaß. Klar, dass sich am Ende alle einig waren: Wir machen weiter.

Nun sollte man ja denken, dass Senioren für das Training alle Zeit der Welt haben. Doch sich auf Termin und Uhrzeit zu einigen, war gar nicht so einfach. „10 Uhr war einigen zu früh, anderen schon wieder zu spät. Wir probieren das jetzt erst mal aus und dann sehen wir weiter“, sagt Beissner.

Wer Lust hat mitzumachen, kommt einfach vorbei

Die meiste Erfahrung beim Boule-Spiel hat Beiratsmitglied Degenhard Christen. Er hat deshalb die Trainerrolle übernommen. „Wir freuen uns über weitere Mitspieler, auch wenn diese keine Senioren sind“, sagt er. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer mitmachen möchte, kommt einfach vorbei.

  • Das Boule-Spiel

Mit „Boule“ verbinden viele Deutsche das von den Franzosen auf öffentlichen Plätzen ausgetragene Freizeit-Kugelspiel. Der korrekte Name hierfür ist allerdings Pétanque. Frankreichurlauber brachten das Spiel nach Deutschland mit. Die Regeln sind einfach: Zwei Mannschaften mit je einem bis drei Spielern treten gegeneinander an. Ziel ist es, mit den eigenen Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel zu gelangen. Die Zielkugel und die gegnerischen Kugeln können dabei auch weggeschossen werden. In Frankreich wird die Zielkugel Cochonnet (Schweinchen) genannt.