Lauenburg. Der Vorstoß zur Deichrückverlegung für den Hochwasserschutz betrifft auch das Gebiet der Elbestadt. Die will sich wehren.

Im ersten Moment hört sich die Sache logisch an und wird von Experten in Sachen Hochwasserschutz auch immer wieder gefordert: die Rückverlegung von Deichen. Durch eine Machbarkeitsstudie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im Bereich des Polders Horst-Lauenburg/Barförde soll jetzt ermittelt werden, unter welchen Bedingungen ein Vorteil für den Hochwasserschutz zu erreichen ist. Federführend ist das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Stadtverwaltung ist nicht begeistert: Wenig Effekt für Hochwasserschutz

Doch bei der Lauenburger Stadtverwaltung ist man alles andere als begeistert über diese Überlegungen. „Die verschiedenen Varianten, die im Vorwege bereits skizziert und den Vertretern von Stadt, Land und Verband in verschiedenen Terminen erläutert wurden, sehen im Kern immer eine Deichrückverlegung auf dem Gebiet der Stadt Lauenburg/Elbe, beziehungsweise der Gemeinden Lanze, Buchhorst, Basedow und Dalldorf vor“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung, über die die Stadtvertretung in ihrer nächsten Sitzung am Montag, 11. Juli, berät. „Im Hochwasserfall wären viele landwirtschaftliche Nutzflächen in diesen Bereichen überflutet“, erklärt Christian Asboe, der bei der Stadt die Arbeiten zum Hochwasserschutz koordiniert.

Stadtvertreter werden über eine Resolution abstimmen

Schon jetzt sei klar, dass sich jede der angedachten Varianten im Ernstfall nur unbedeutend auf den Pegel in Höhe Hohnstorf auswirken würde. Bei der Stadt geht man von deutlich unter zehn Zentimetern aus. Dies stehe in keinem Verhältnis zum Aufwand und den Einschränkungen der Grundeigentümer, heißt es. Während der Sitzung werden die Stadtvertreter über eine Resolution abstimmen.

„Die Stadt Lauenburg/Elbe verwehrt sich gegen die Überplanung ihres Gemeindegebietes im Zuge dieser Maßnahme“, heißt es im Vorschlag der Verwaltung. Die Dokumentation zur Machbarkeitsstudie ist Bestandteil der Tagesordnung, die im Bürgerinformationssystem auf der Seite www.lauenburg.de abgerufen werden kann.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Sitzung befasst sich mit der Bestellung der Gleichstellungsbeauftragten für die Stadt Lauenburg. Auf die Ausschreibung waren insgesamt acht Bewerbungen eingegangen. Die Stelle soll zum 1. September dieses Jahres neu besetzt werden.

Anders als sonst üblich beginnt der öffentliche Teil der Stadtvertretersitzung am Montag, 11. Juli, diesmal erst um 20 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule.