Geesthacht/Schwarzenbek/Lauenburg. Das Orkantief reißt Bäume um und blockiert Bahngleise. Doch der Kreis Herzogtum Lauenburg kommt mit einem blauen Auge davon.

Die Schäden waren meist gering, die Belastung für die Retter dagegen groß. Weil die für drei Kreise zuständige Einsatzleitzentrale in Bad Oldesloe in der Sturmnacht viel zu tun hatte und schwer zu erreichen war, riefen viele Bürger ihre Polizei an oder versuchten, die Gerätehäuser ihrer freiwilligen Wehren direkt zu erreichen. Häufig ohne Erfolg.

„Wenn in solchen Nächten alle im Einsatz sind, erreichen Anrufer niemanden in den Gerätehäusern“, stellt Peter Kunze, Sprecher der FF Geesthacht, klar. 15 Einsätze haben die Geesthachter von abends 19 Uhr bis Sonntagmittag gefahren. Meist waren es auf Straßen und Wege gestürzte Bäume und Äste, in mehreren Fällen drohten auch umgebrochene Bäume auf Häuser zu stürzen.

Zwei Baugerüste drohten umzukippen, eines wurde gesichert, das andere abgebaut

Sonntagvormittag leistete die FF Lauenburg Amtshilfe. Die Geesthachter Drehleiter war in Dassendorf im Einsatz, die Lauenburger rückten mir ihrer Leiter zur Geesthachter Straße an. Dort mussten zwei gegen ein Wohnhaus gestürzte Bäume entfernt werden.

Der 15. Einsatz des Jahres war auch für die FF Schwarzenbek der Einstieg in ein langes Sturmwochenende. 19 Mal sind die ehrenamtlichen Retter bis Sonntagmittag ausgerückt, um Sturmschäden zu beseitigen, um 19.12 Uhr am Sonnabend zum ersten Mal: Zwei Baugerüste drohten umzukippen, eines wurde gesichert, das andere abgebaut. Ebenfalls abgebaut wurde die Werbetafel eines Fitnessstudios an der Hamburger Straße, die herabzufallen drohte. 13 Bäume, die umgestürzt waren oder zu fallen drohten, wurden gekappt oder gesichert. Menschen kamen nicht zu Schaden.

So hatte der Sturm im Fürstengarten einen großen Baum entwurzelt

Zu Zugausfällen kam es ab Sonnabendabend auf der ICE-Strecke Hamburg – Berlin sowie beim zwischen Hamburg und Büchen verkehrenden Regionalexpress RE 1 und auf der Strecke Lübeck-Lüneburg wegen umgestürzter Bäume.

In Lauenburg musste die Feuerwehr bis Sonntagmittag elf Mal ausrücken. Auch hier waren es umgestürzte Bäume, die die Einsatzkräfte forderten. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Es ging vor allem darum, Straßen freizuräumen oder Gefahren durch abgebrochene Äste zu beseitigen“, sagt Wehrführer Lars Heuer. Das Lauenburger Ordnungsamt hatte Sonntag viel zu tun, um die Schäden zu erfassen: So hatte der Sturm im Fürstengarten einen großen Baum entwurzelt. In sozialen Netzwerken spekulierte man schon, ob es sich um den uralten Ginkgo handelt. Doch der Leiter des Ordnungsamtes, Christian Asboe, gab Entwarnung. „Es ist um jeden Baum schade. Aber zum Glück hat es nicht den Ginkgo oder die mächtige Rotbuche getroffen.“

Am Montag, 31. Januar, wird der Bauhof sich um den umgestürzten Baum kümmern. Die Sturmflut war auch in Lauenburg spürbar. In kürzester Zeit stieg der Elbewasserstand um 50 Zentimeter.