Ratzeburg/Lauenburg. Die Situation der Lebensmittelausgaben ist weiterhin sehr angespannt. Weil ihnen Spenden fehlen, soll eine Geldspritze helfen.
„Auch wenn der Ansatz, Lebensmittelspenden staatlich zu unterstützen, sicherlich kritisch zu hinterfragen ist, sind wir der Meinung, hier doch kurzfristig unterstützen zu müssen“, sagt Jens Meyer, Chef der SPD-Kreistagsfraktion. Zur nächsten Kreistagssitzung am Donnerstag, 30. Juni (16 Uhr, Lauenburgische Gelehrtenschule, Ratzeburg) beantragt die SPD, jeder Tafel im Kreis sowie der Geesthachter Geestküche einmalig 5000 Euro zur Verfügung zu stellen.
Lebensmittelausgaben haben einen Aufnahmestopp verhängt
In Lauenburg und Schwarzenbek haben die Tafeln mittlerweile einen Aufnahmestopp verhängt. „Wir haben weder genug Lebensmittel, noch können wir mit unseren ehrenamtlichen Kräften den Ansturm bewältigen“, sagt Friederike Betge, Vorsitzende der Lauenburger Tafel. Die SPD habe in den vergangenen Wochen deshalb Gespräche mit den Tafeln geführt, so die sozialpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion Gitta Neemann-Güntner: „Die Lage war schon vor Corona angespannt.“
Zumindest in den Jahren 2020/21 profitierten die Tafeln noch von Landesmitteln aus dem Fonds zur Abdeckung sozialer Härten, der aber nun ausgelaufen ist. Jetzt kommt hinzu, dass viele ukrainische Flüchtlinge Neukunden der Tafeln geworden sind, spendenfreudige Firmen ihre Waren aber teils direkt nach Polen oder in die Ukraine bringen und zudem Sprit- und Energiepreise gestiegen sind.