Lauenburg. Am 8. Mai soll sich der Vorhang für das bissige Kabarett-Stück „Liftboy“ heben. Ein Modellprojekt für die Kultur im Land?
Seit Februar 2020 hat keine einzige Aufführung mehr im Theater Lauenburg stattgefunden. Alles, was für die vergangene Saison geplant war, musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Aber jetzt kommt wieder Leben auf die Bühne der Heinrich-Osterwold-Halle – wenn es die Corona-Situation zulässt: Am Sonnabend, 8. Mai, feiert zur großen Freude von Theaterchef Andreas Püst das bissig-kabarettistische Solotheaterstück „Liftboy“ seine Premiere im kleinen Theater an der Elbstraße.
Eigentlich sollte das Stück schon viel eher auf die Bühne kommen, sagt Regisseurin Ella Marouche, die es gemeinsam mit Autor Huug van’t Hoff produziert hat. Für den „Liftboy“ war eine Deutschlandtournee angedacht, die aber bereits schwierig umzusetzen war.
Alle am Stück beteiligten kommen ursprünglich aus Bergedorf
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Termin in Lauenburg bekommen haben und die Premiere nun dort stattfinden wird“, sagt sie. Besonders, da alle Beteiligten ursprünglich aus Bergedorf kommen, ergänzt Huug van’t Hoff.
Andreas Püst erwartet die Uraufführung von „Liftboy“ voller Spannung. „Ich kenne das Stück nicht, auch für mich wird es komplettes Neuland sein“, gibt er zu. Aber dass es nach der langen Zeit der Schließung endlich wieder lebendig wird im Theater, das freut ihn sehr. „Ich bin wie viele Zuschauer hungrig auf Veranstaltungen und hoffe, dass wir das Stück trotz Pandemie auch aufführen dürfen“.
Um die Angebote auszubauen und das Theater wieder zu beleben, hat Andreas Püst sich kurzfristig in letzter Sekunde mit dem Theater als „Modellprojekt Kultur“ beim Land Schleswig-Holstein beworben.
Theater Lauenburg hat sich als Kulturmodellprojekt beworben
Hintergrund ist, dass das Land Kinos, Musikclubs, Theatern, Opern- und Konzerthäusern wieder eine Perspektive eröffnen möchte. In einem ersten Schritt sollen über Modellprojekte Live-Events vor Publikum ausprobiert werden.
Dafür konnten sich sich Veranstalter bis 7. April bewerben. Voraussetzungen: ein überzeugendes Hygienekonzept, das Einvernehmen der Standortgemeinde und der zuständigen Gesundheitsbehörde sowie eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.
Nur 50 der insgesamt 215 Sitzplätze werden besetzt
Ob Lauenburg da Chancen hat? „Unser Hygienekonzept steht“, sagt Andreas Püst. Dank Fördermitteln konnten Spuckschutzwände und Desinfektionsspender angeschafft werden. Darüber hinaus werden nur 50 der insgesamt 215 Sitzplätze besetzt, um den notwendigen Abstand zu gewährleisten.
Wer als Modellprojekt ausgelobt wird, kann einen Monat lang jeweils ein Angebot pro Woche mit Zuschauern durchführen. „Wir haben viele Veranstaltungen, die bislang nicht aufgeführt werden konnten“, sagt Andreas Püst. „Es wäre eine tolle Chance für das kleine Theater.“ Jetzt heißt es: abwarten. Die Modellprojekte, für die es 40 Bewerbungen gibt, sollen zum 19. April starten können.
„Liftboy“, Kabarettsolo, Sonnabend, 8. Mai, 20 Uhr, sowie Sonntag, 9. Mai, 16 Uhr, Theater Lauenburg, Elbstraße 145a. Tickets bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter www.theater-lauenburg.de. Bei Ausfall werden die Ticketkosten erstattet.