Schwarzenbek. Mehr als 2000 Besucher kommen zum Sommerfest auf das Gelände des 241 Mitglieder zählenden Vereins an der Röntgenstraße.
Großer Bahnhof bei den Eisenbahnfreunden an der Röntgenstraße: Der mittlerweile 241 Mitglieder zählende Verein feierte am Wochenende seinen zehnten Geburtstag mit einem großen Sommerfest in den Hallen mit 900 Quadratmetern Fläche und auf dem 1800 Quadratmeter großen Freigelände mit der Feldbahn.
Mehr als 2000 Besucher kamen auf das Vereinsgelände an der Röntgenstraße, um sich die kunstvoll gestalteten Miniaturwelten anzusehen, sich über das Können der Modellbauer zu informieren und zu fachsimpeln, Ideen für das Hobby zu sammeln oder einfach einen angenehmen Nachmittag mit vielen Angeboten für die ganze Familie zu genießen.
Stadtrat Heinz-Werner Rose outete sich als Mitglied der Eisenbahnfreunde
Allein am Sonnabend nutzten das bei schönem Sommerwetter mehr als 1000 Besucher. Hunderte kamen auch tags darauf zu dem Fest. Vielen war nicht nur die Freude über das Event anzusehen, vor allem lobten sie die Arbeit der Eisenbahnfreunde. „Es ist enorm, was der Verein auf die Beine gestellt hat. Wahnsinn, was hier entstanden ist“, sagte Franz Jäckel (64) aus Geesthacht.
„Zielstrebig, enthusiastisch und kompetent“, nannte Heinz-Werner Rose, Erster Stadtrat Schwarzenbeks, die Arbeit des Vereins in seinen Worten zur Eröffnung des Festes. Dem schlossen sich weitere Redner an, so die Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer (SPD) und der Bundestagskandidat Dr. Thomas Peters (CDU).
Michael Hagel gründetet vor zehn Jahren mit sieben Enthusiasten den Verein
Rose, der aktuell den in Urlaub befindlichen Bürgermeister Norbert Lütjens vertritt, outete sich dann auch als Mitglied, zog sein Jackett aus, unter dem er das roten Vereinsshirt trug. „Ich habe klein angefangen. Als kleiner Junge hatte ich eine Eisenbahn. Sie fuhr allerdings nur im Kreis“, erzählte der Sozialdemokrat.
Klein angefangen hatte auch der Verein der Eisenbahnfreunde. Der Vorsitzende Michael Hagel (41) gründete ihn am 16. Juli 2011 mit sieben Enthusiasten. Ihr erstes Vorhaben war der Umbau des Vereinsdomizils, eines sanierungsbedürftigen Einfamilienhauses gleich neben seinem Wohnhaus an der Seestern-Pauly-Straße, in dem zuvor ein türkischer Imbiss und kurzzeitig auch ein Büro mit Treffpunkt für den Streetworker Markus Prochnow betrieben wurde. Einige Monate später wurden auf 120 Quadratmetern die ersten Module aufgebaut, und der Verein lud zu öffentlichen Fahrtagen ein. Die Besucher drängten sich in die Räume, die Mitgliederzahl verdoppelte sich.
Modellbauer zogen in einen leerstehenden Supermarkt am Verbrüderungsring
Der Vereinssitz wurde schon zwei Jahre nach der Gründung zu klein. Die Modellbauer zogen deshalb in den leerstehenden Supermarkt am Verbrüderungsring um, wurden Untermieter des DRK. Dort standen ihnen zweihundert Quadratmeter zur Verfügung. Sie feierten das erste Sommerfest, luden zum Fahrtag ein, zeigten sich auf Gewerbeschauen. Gerade als sie dort große Pläne für die Vergrößerung des Domizils fertig hatten, kündigte ihr Vermieter, der sich aus dem Verbrüderungsring zurückzog.
Ein Umbruch stand an. Der inzwischen 57 Mitglieder zählende Verein musste schnell ein neues Zuhause suchen. Der Vorstand fand es in einer Halle an der Röntgenstraße. Der Verein, der von Anfang an von vielen zuverlässigen Sponsoren unterstützt wird, vergrößerte auch dieses Domizil. Inzwischen können die Modellbahner drei Hallen auf 900 Quadratmetern auf den Spuren H0 (Maßstab 1:87) und N (Maßstab 1:160) nutzen. Mittlerweile hat der Verein 241 Mitglieder.
Jugendliche lernen alles über Modellbau, Lok-Arten, Löten bis zum Geländebau
In der Jugendgruppe macht ein Dutzend Kinder und Jugendliche mit. „Sie lernen alles über den Modellbau, von der Anlagenplanung über die Steuerung, Digitalisierung, Lok-Arten, Löten bis zum Geländebau“, sagt der Jugendgruppenleiter Sven Hupe (57). Ihr jüngstes Projekt ist der Bau eines DUSS Terminal (Deutsche Umschlagsgesellschaft Schiene-Straße) in Anlehnung an das in Billwerder im Maßstab 1:87.