Geesthacht. Mobile Teams kommen nach Düneberg und in die Oberstadt. Digitaler Impfnachweis wird ab Montag erhältlich sein.

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Einfach ohne Termin zum Impfen gehen. In Teilen von Düneberg und der Geesthachter Oberstadt hatten oder haben Anwohner in diesen Tagen ein Schreiben in der Post, wo genau das verkündet wurde. Am Freitag ist ein mobiles Impfteam erstmals in der Düne (Geesthachter Straße 101 a), am Montag dann erstmals in den Räumen der Elim-Kirchengemeinde in der Oberstadt (Barmbeker Ring 15). An insgesamt vier Tagen, 9.30 bis 18 Uhr, kann dort eine Erstimpfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer erfolgen.

Diese „Quartiersimpfungen“ finden in mehr als 50 Orten in Schleswig-Holstein ab dem heutigen Donnerstag statt und werden von zehn mobilen Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung durchgeführt. Die Kreise und kreisfreien Städte hatten die Orte bestimmt, um „niedrigschwellig Personen zu erreichen, die sonst keine Impfung wahrnehmen könnten“, heißt es in einer Mitteilung des Sozialministeriums.

Geesthacht wegen zeitweise hoher Inzidenz ausgewählt

Geesthacht wurde wegen seiner lange Zeit hohen Corona-Inzidenz ausgewählt. Gedacht ist dieses Angebot für den angeschriebenen Personenkreis. Ob die Adressen der Impfwilligen kon­trolliert werden, konnte Bürgermeister Olaf Schulze gestern auf Nachfrage nicht bestätigen. „Es sollten aber nicht alle Leute dort hinkommen“, so Schulze.

Bis Mittwoch war rund die Hälfte aller Schleswig-Holsteiner mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. 24,2 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz. Letztere können sich dies von Montag, 14. Juni, an auch digital bestätigen lassen. Der digitale Corona-Impfpass soll etwa Urlaubsreisen und den Besuch von Restaurants erleichtern.

Digitaler Impfnachweis in Apotheken möglich

Dr. Christina Bischof-Deichnik, Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Geesthacht.
Dr. Christina Bischof-Deichnik, Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Geesthacht. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Der Nachweis soll entweder im Impfzentrum oder in Apotheken, die sich dafür allerdings vorab registrieren müssen, möglich sein. Christina Bischof-Deichnik, Inhaberin der Sonnen-Apotheke (Bergedorfer Straße 58–62), hat alle Angaben am Mittwoch gemacht. „Ich sehe das wie bei den Corona-Tests als originäre Aufgabe der Apotheken an. Aber ich kenne Kollegen, die den Aufwand personell nicht leisten können“, sagt Bischof-Deichnik, die auch Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats der Stadt ist.

Interessierte können ab Montag auf dem Portal „mein-apotheken manager.de“ ihre Postleitzahl eingeben und sich Apotheken in der Nähe heraussuchen. Bislang sind dort nur Apotheken zu finden, die kostenfreie Corona-Tests anbieten.

Apps sollen bald zur Verfügung stehen

Wie es in den Impfzentren laufen soll, darüber hat Karsten Steffen, der von der Kreisverwaltung zuständige Mitarbeiter für das Geesthachter Impfzentrum am Dialogweg, noch keine Informationen.

Die teilnehmenden Apotheken erstellen einen QR-Code, den jeder Geimpfte dann selbst in eine entsprechende Handy-App einlesen muss. Die Apps sollen nach Angaben aus dem Bundesgesundheitsministerium in den App-Stores in den kommenden Tagen zur Verfügung stehen. Geeignet sind die neue App CovPass und die bekannte Corona-Warn-App, für die ein Update heruntergeladen werden muss.