Schwarzenbek. Das Feuer ist am Sonntagabend im Werkstattbereich des seit 2013 leerstehenden Gebäudes ausgebrochen. 55 Kameraden im Einsatz.

Es ist der erste Großbrand des Jahres für die Feuerwehrleute in Schwarzenbek. Als gegen 21.20 Uhr am Montagabend Anwohner Flammen und Rauch in der Werkstatthalle des ehemaligen Autohauses Schwarzenbek bemerken, alarmieren sie Feuerwehr und Polizei. Die sind bereits nach fünf Minuten mit einem Löschfahrzeug vor Ort. „Da schlugen schon meterhohe Flammen aus den Fenstern“, sagte Feuerwehrchef Jan Piossek. Zehn Minuten später ist der nächste Löschzug da. Insgesamt sind in der Nacht 55 Feuerwehrleute aus der Schwarzenbek und Elmenhorst im Einsatz, die nachalarmiert wurden.

Feuerwehrleute aus Schwarzenbek kommen gerade von Übungsfahrt zurück

Der schnelle Einsatz war möglich, weil die Retter gerade von einer Übungsfahrt in die Feuerwache an der Lauenburger Straße 46 in Schwarzenbek zurückgekehrt waren. „Drei unserer Fahrzeuge waren im Neubaugebiet Dreiangel auf einer Übungsfahrt. Auf ihrer Rückfahrt sind sie zehn Minuten vor der Alarmierung noch am Autohaus vorbeigefahren und haben nichts bemerkt“, erklärte Piossek.

Rußgeschwärzte Wände und Decken im Inneren der Werkstatt.
Rußgeschwärzte Wände und Decken im Inneren der Werkstatt. © Christoph Leimig | Unbekannt

Eine Gefahr durch Rauchentwicklung habe für die Anwohner nicht bestanden, so Piossek. Der Rauch sei relativ gerade aufgestiegen, habe sich schnell verteilt. Direkt hinter den Werkstatthallen am Mühlenredder stehen mehrere Mehrfamilienhäuser. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die Kita Nordlicht, ein Discounter-Markt sowie das Wohngebiet Heuweg. In den weitestgehend leergeräumten Hallen standen offenbar die ehemaligen Meisterbüros, deren Wände aus Holztafeln gezimmert waren, sowie Teile der Deckenverkleidung in Flammen.

Bis gegen 1 Uhr waren die Feuerwehrleute noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Fast genauso lange war auch die Möllner Straße im Bereich des Kreisverkehrs gesperrt. „Dieser Bereich war zwar nicht durch das Feuer betroffen, aber die Hydranten befanden sich auf der anderen Straßenseite“, so Piossek. Autofahrer wurden über den Lupuspark zur Grabauer Straße umgeleitet. 

Nächste Woche sollen die Abrissbagger anrücken

Die Ermittlungen haben nun die Brandermittler der Kriminalpolizei in Geesthacht übernommen. Noch ist die Brandursache unklar. Die Polizei schließt nach aktuellem Ermittlungsstand auch eine Brandstiftung nicht aus. Hinweisgeber oder Zeugen, die verdächtige Beobachtungen oder Personen im Bereich der Möllner Straße/Mühlenredder gesehen haben, werden gebeten sich unter 0 4152/800 30 bei der Kripo in Geesthacht zu melden.

Im Oktober 2013 hatte das Autohaus Insolvenz angemeldet

Der Werkstattbereich sowie der an die Möllner Straße grenzende Verkaufsraum mit seiner großen Glasfront stehen seit 2013 leer. Im Oktober 2013 hatte das Autohaus Russmeyer, das in Bargteheide, Trittau und Schwarzenbek Autos der Marken VW und Audi vertrieb, Insolvenz anmeldet. Die Hoffnungen auf einen Investor zerschlugen sich, seither stand der Gebäudekomplex leer und wurde zu einem Schandfleck des Ortes.

Kurios: Nachdem mehrere Versuche einen Nachnutzer für das Areal zu finden gescheitert waren, liegt mittlerweile eine Abrissgenehmigung für die Gebäude vor. Bereits in der kommenden Woche sollen die Bagger anrücken. Ob dieser Zeitplan noch einzuhalten ist, hängt nun davon ab, wie schnell die Brandermittler in ihrer Ursachenforschung sind.