Börnsen. Die Gemeinde Börnsen bei Geesthacht baut neue Sportstätten. In einem zweiten Schritt kommen 20 Häuser hinzu. Nachfrage ist groß.

Die Arbeit hat die Firma Weitzel Sportstättenbau bereits vor einigen Tagen aufgenommen. Der offizielle Spatentisch für umfangreiche Baumaßnahmen am Hamfelderedder in Börnsen erfolgte am Dienstag. Damit endet ein mehr als zehnjähriges Werben der Fußballer des SV Börnsen für die Errichtung eines neuen Kunstrasenplatzes und beginnt zugleich die Schaffung von neuem Wohnraum für 26 Familien.

Die Gemeinde investiert rund 2,5 Millionen Euro – und damit aufgrund der überall gängigen Kostensteigerung im Bausektor rund 0,8 Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Dafür entstehen am Hamfelderedder ein neuer Kunstrasenplatz mit Stehtraversen, Leichtathletik-Anlagen für 100-Meter-Lauf, Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung sowie 120 Stellplätze für Autos. „Der Sportplatz ist zur neuen Saison im Sommer 2022 spielfertig“, verspricht Planerin Rebecca Wiebusch.

Wohnungsbau in Börnsen: Wohnraum für 26 Familien entsteht

„Finanziert sind die Sportstätten mit den Einnahmen aus dem neuen Wohngebiet“, sagte der Bauamtsleiter im Amt Hohe Elb­geest, Marco Haralambous. Denn der alte Grandplatz auf der anderen Straßenseite wird zurückgebaut.

Dort entstehen nach dem Ende der Erschließung und voraussichtlich ab Ende 2022 in einem zweiten Schritt 18 Einfamilienhäuser und zwei Miethäuser mit jeweils vier Wohneinheiten.

Zusätzlich konnten 250.000 Euro Fördergelder für die Sanierung eines Bolzplatzes eingeworben werden, den es früher mal am Hamfelderedder gegeben hat.

Regenrückhaltebecken schützt Naturschutzgebiet Dalbek-Schlucht

Weil sichergestellt werden muss, dass das Oberflächenwasser sowohl von Kunstrasen als auch aus dem Wohnbaugebiet nicht in das im Osten angrenzende Naturschutzgebiet der Dalbek-Schlucht gelangt, war die Schaffung zweier Regenrückhaltebecken Voraussetzung für eine Baugenehmigung.

Die Teiche sind allein mit 750.000 Euro veranschlagt, werden aber gleich so angelegt, dass sie ein statistisch alle 30 Jahre eintretendes Starkregen-Ereignis verkraften. Zusätzlich wird noch ein Wall zur Dalbek-Schlucht errichtet.

Auf dem alten Grandplatz (oben) entstehen 26 Wohneinheiten, auf der anderen Straßenseite ein neue Sportanlage. Der Bau der Turnhalle (rotes Gebäude) erfolgt erst später.
Auf dem alten Grandplatz (oben) entstehen 26 Wohneinheiten, auf der anderen Straßenseite ein neue Sportanlage. Der Bau der Turnhalle (rotes Gebäude) erfolgt erst später. © Börnsen | Börnsen

Nachfrage für das Wohngebiet ist fünfmal so hoch wie das Angebot

„Wir nutzen die Gunst der Stunde und schließen auch gleich Schule und Kindergarten daran an“, sagte Börnsens Bürgermeister Klaus Tormählen (Grüne). Dafür muss ab Dezember in der Fußball-Winterpause eine Leitung unter den bestehenden Rasenplatz des SV Börnsen verlegt werden.

Während die Vermarktung der Grundstücke im Neubaugebiet noch nicht mal begonnen hat, übersteigt die Nachfrage längst das Angebot. Es gibt rund fünfmal so viele Interessenten wie Grundstücke. Die Gemeinde feilt aktuell an einem „fairen und rechtssicheren Vergabeverfahren“, wie Manfred Ziegelitz, der Vorsitzende der Börnsener Grünen und der Arbeitsgemeinschaft Sportstättenbau, betont.

Bau einer Turnhalle erst einmal zurückgestellt

In die Überlegungen einbezogen werden soll auch die Frage, ob bauwillige Börnsener Bürger zumindest bei einem Teil der Grundstücke vorrangig bedacht werden können. Ansonsten sollen ortsübliche Quadratmeterpreise bezahlt werden.

Zurückgestellt wurde zunächst aus Kostengründen der Bau einer Turnhalle, die in der Planungsskizze bereits als großes Gebäude eingezeichnet ist und im vergangenen Jahr mit rund 5,5 Millionen Euro veranschlagt worden war.

Während Baumaßnahme muss voraussichtlich ab der Einmündung des Hamfelderedders in die Börnsener Straße bis zur Baustelle ein Halteverbot am Straßenrand eingerichtet werden.