Schwarzenbek. Mittlerweile hat die Facebook-Gruppe mehr als 4000 Mitglieder. Kontakte und das Image der Stadt sollen dadurch verbessert werden.
Gemeine Stimmen bezeichnen Schwarzenbek als reine Schlafstadt vor den Toren Hamburgs, in der nichts los ist. Aber stimmt das? Nein, sagt Daniela Korn entschieden. Die gebürtige Schwarzenbekerin liebt ihre Stadt und engagiert sich seit 2012 aktiv für ein besseres Image der Kleinstadt in der Öffentlichkeit.
Was mögen die Bürger an ihrer Stadt? Und was müsste verbessert werden? Um das herauszufinden, Informationen und Medien zu teilen und den Austausch untereinander zu fördern, hat die 40 Jahre alte Verkäuferin die Facebook-Gruppe „Du bist ein echter Schwarzenbeker, wenn ...“ gegründet. Mittlerweile tauschen sich mehr als 4000 Mitglieder aus über das, was in der Stadt passiert, was fehlt, was vermisst und gewünscht wird. „Mitmachen statt Miesmachen“ – so könnte das Motto der Gruppe lauten.
Schwarzenbek hat eine eigene Facebook-Gruppe
„Die Stadt ist sehr lebenswert. Man kennt sich und hält zusammen“, sagt Daniela Korn, die auch Kritik äußert. „Ich finde es nicht gut, dass die Stadt durch Neubaugebiete immer weiter wächst“, sagt sie. Auch wenn das ein Zeichen für die Vorzüge Schwarzenbeks sei, beklagt sie die Abgeschlossenheit der neuen Viertel. „Die Bewohner bleiben meist unter sich. Und wenn dann noch neue Kitas entstehen, kommen Alt- und Neubürger kaum in Kontakt.“ Ihre Gruppe sei eine Chance, um sich dennoch kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.
Viel mehr aber vermisst die dreifache Mutter Möglichkeiten zum Ausgehen und Feiern für die Jugendlichen. „Früher hatten wir noch Diskotheken und Kneipen, in denen wir uns an den Wochenenden getroffen haben“, erinnert sie sich. Selbst ein Hallenbad war da. Heute? Gebe es für Kinder und Jugendliche kaum noch Angebote. „Es wäre toll, wenn sich da was tun würde. Nicht jeder Jugendliche fühlt sich im Jugendzentrum wohl!“
Vielleicht gibt es im Frühjahr wieder einen Fotoaufruf
Nach schwierigen Phasen mit aus dem Ruder gelaufenen politischen Diskussionen und Hass-Mails, dachte Daniela Korn daran, aufzugeben. Doch derzeit läuft es wieder gut und gesittet. Sie hat vier Mitstreiter an ihrer Seite, die ihr dabei helfen, Beiträge zu prüfen und Ideen für Aktionen zu entwickeln. Neue Projekte in der Mache? Sie lacht. Noch gibt es keine konkreten Pläne, vielleicht wird es im Frühjahr wieder einen Fotoaufruf geben.